Zarko Peranic (Mitte), erläutert Dieter Gaiser und Gerd Ulrich von der Bürgerinitiative sowie Ortsvorsteher Walter Ladenberger und Herbert Spitzel vom Tiefbauamt, wo die Messstellen entlang der Bundesstraße eingerichtet werden könnten. Foto: Hauser

Ortsumgehung Weilstetten konkreter. Bürgerinitiative in Endingen fordert aktuelle Werte.

Balingen-Endingen - Das Gespräch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Steffen Bilger liegt nur wenige Tage zurück, da hat die Bürgerinitiative Ortsumfahrung Endingen-Erzingen schon wieder einen wichtigen Termin. Es geht um Messungen von Schadstoffen entlang der B 27.

Bei einem Besuch im Regierungspräsidium war Mitgliedern der Bürgerinitiative empfohlen worden, Fakten zu sammeln, die für eine Umfahrung sprechen, unter anderem durch Schadstoffmessungen. Solche waren zwar vor Jahren schon einmal vorgenommen worden, doch die BI wollte aktuelle Werte. Diese werden nun erhoben, nachdem die Stadt zugesagt hatte, die Kosten dafür zu übernehmen.

Auf Empfehlung von Zarko Peranic vom Landesamt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) werden nun ab 1. Januar beim Thai-Restaurant, an einem weiteren Gebäude in der Nähe der Bäckerei sowie an der Bushaltestelle bei der ehemaligen Post Messstellen mit Röhrchen, die mit einem Absorbermittel gefüllt sind, eingerichtet.

Am letztgenannten Standort waren schon vor einigen Jahren Messungen vorgenommen worden, die nun als Vergleichswerte herangenommen werden, wie Peranic erläuterte. Die Röhrchen werden alle zwei Wochen gewechselt und untersucht, ein ganzes Jahr lang. Der erlaubte Wert beträgt 40 Mikrogramm Stickstoff pro Kubikmeter Luft. In der Vergangenheit waren schon einmal 50 Mikrogramm ermittelt worden, bei deutlich weniger Schwerlastverkehr, wie BI-Vorsitzender Gerd Ulrich betont.

Hoffnungen setzt die Bürgerinitiative nicht nur auf die Messungen, sondern auch auf den Ausbau der Landesstraße zwischen Dotternhausen und Roßwangen. Dort sollen auf Dotternhausener Gemarkung 1,1 Millionen eingesetzt werden, um unter anderem die Straße zu verbreitern und die Kurven zu entschärfen. Sie soll auf diese Weise einen Standard bekommen, der dem einer Bundesstraße entspricht – das ist wiederum für die BI von Bedeutung, denn dieser Abschnitt ist auch Teil der Ortsumfahrung. Wäre dieser ausgebaut, so die Annahme, könnte es dem Bund eventuell leichter fallen, seinen Segen zum restlichen Teil der Umfahrung auf Balinger Gemarkung zu geben.

Das glaubt Stadtplaner Michael Wagner nicht. Denn die 1,1 Millionen Euro seien nur ein Bruchteil der Kosten, die für die Umfahrung angenommen werden. Die einen sprechen von rund 20 Millionen, Wagner von einem noch höheren Betrag. Zudem habe der Ausbau der Landesstraße nichts mit der Umfahrung zu tun.

"Konkreter ist da schon die Ortsumgehung Weilstetten", hält Wagner fest. Im Januar oder Februar will die Verwaltung dafür einen Bebauungsplan vorlegen. Denn die Stadt will das Vorhaben mit Hilfe des Landes umsetzen. So schnell wie möglich, wie der Stadtplaner sagt, "doch wir hängen an den Zuschüssen". Nach einer Umschichtung durch die Landesregierung "streckt sich die Geschichte", so dass von einem erhofften Baubeginn 2014 nicht mehr die Rede sein kann, bedauert Wagner: "Die Bestätigung der Förderung liegt vor, nicht aber die endgültige Zusage, dass sie auch erfolgt."