Rufbus-Haltepunkt in Balingen: Hier wird das Mobilitätsangebot gut angenommen. Foto: Ungureanu

ÖPNV: Verkehrsamt legt ersten Erfahrungsbericht vor. Bereich Hechingen schwächelt.

Zollernalbkreis - Seit März ist der Rufbus im Zollernalbkreis unterwegs und fährt insgesamt 240 Haltestellen an. In Albstadt und Balingen wird das Angebot gut angenommen, in Hechingen kaum.

Das Thema Mobilität war im ersten Jugendforum in Straßberg angesprochen worden – quasi als Alternative zum "Mama-Papa-Taxi". Der Landkreis reagierte, und der Kreistag beschloss mehrheitlich, im Bereich ÖPNV für die Testphase 300 000 Euro locker zu machen. Die Testphase läuft: Wer am Freitag oder Samstag die 07471/93 50 50 wählt, ist mit dem Rufbus-Disponenten verbunden. Im Anschluss an den normalen Linienbusverkehr ist man dann bis Mitternacht günstig unterwegs.

Wenn man Abfahrts- und Zielort nennt, wird die passende Linie herausgesucht – und eine Stunde später ist man auf dem Weg. Je nach Bedarf können dann Achtsitzer, 20-Sitzer oder auch kleinere Fahrzeuge wie Taxen eingesetzt werden. Jetzt legt das Verkehrsamt dem Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik einen ersten Erfahrungsbericht vor (Montag, 14. November, 17 Uhr, Sitzungssaal des Landratsamts).

Die monatlichen Fahrgastzahlen haben sich von 276 beim Start im März auf 512 im September erhöht; im Juli wurde ein Spitzenwert von 633 Fahrgästen verzeichnet. Die drei Linien A, B und H (Albstadt, Balingen und Hechingen) weisen unterschiedliche Ergebnisse auf. Starteten die ersten beiden Linien bereits im März mit jeweils über 130 Fahrgästen, so wurde die Hechinger Linie lediglich von neun Personen genutzt. Auch Ende September bleibt die Linie H mit 37 Fahrgästen im unteren zweistelligen Bereich und weit unter dem "Soll", während sich die Zahlen in Albstadt (241) und Balingen (234) fast verdoppelt haben und um Einiges über dem "Soll" liegen. Für Letzteres wurde angenommen, dass rund 40 Prozent der im Fahrplan enthaltenen Fahrten in Anspruch genommen werden.

Aber warum wird der Rufbus in Hechingen nicht genutzt? Möglicherweise, so die Einschätzung des Verkehrsamts, "strebt der Verkehr am Wochenende eher in die Ballungszentren Albstadt und Balingen".

Ab dem Fahrplanwechsel zum 11. Dezember soll es weitere Verbesserungen geben; unter anderem gibt es Optimierungen im Bereich Bitz, Winterlingen und Albstadt, wo eine frühere Linie mit Einführung des Rufbusses eingestellt worden war. Das hatte nicht zuletzt zu einer Verlängerung der Fahrzeiten und Unmut bei den Fahrgästen geführt. Weitere Änderungen sollen – etwa zur besseren Erreichbarkeit von Zuganschlüssen – erfolgen. Auch einige Haltestellen sind hinzugekommen: in Gauselfingen und Grosselfingen sowie beim Gesundheitszentrum am Fürstengarten in Hechingen.