Alle zusammen beim kitschigen Finale: Floor Jansen, Joacim Cans, Udo Dirkschneider, Chuck Billy und Michael Kinske (von links) stimmen "Stille Nacht, heilige Nacht" an. Foto: Stoll

Keine stille Nacht bei der "Christmas Metal Symphony". Horst Franz kündigt Bang Your Head-Feier für 2014 an.

Balingen - Garantiert keine stille Nacht gab es am Samstag in der Balinger Messehalle: Bei der "Christmas Metal Symphony" rockten Szene-Größen gemeinsam mit einem Orchester am Vorabend des vierten Advent.

Das "Magnum Opus Rockestra" mit dem Dirigenten Marcel Heijnen und den Musikern der Band "Metalforce 1" starteten mit einer opulenten Ouvertüre in den Abend. Zu den harten und doch melodiösen Klängen reckten sich ihnen die ersten Hände aus dem Publikum.

Richtig los legten die Akteure aber erst, als "Testament"-Frontmann Chuck Billy die Bühne betrat und auch die restlichen Zuschauer aus der Winterstarre riss. Die von Billy gebrüllten Fragen "Are your ready for Christmas?" und "Are you ready for Heavy Metal?" – "Seid ihr bereit für Weihnachten? Seid ihr bereit für Heavy Metal?" – beantwortete das Publikum unisono mit "Yeah!". Damit konnte die brachiale Weihnachtsfeier so richtig starten.

Auf der Bühne gaben sich Metal-Veteranen und aktuelle Größen das Mikrofon in die Hand: Udo Dirkschneider (ehemals Accept-Frontmann, nun Sänger von U.D.O.), Joey Belladonna (Sänger von Anthrax), Joacim Cans (Hammerfall-Frontmann) und Michael Kiske (ehemals Helloween-Stimme, derzeit bei Unisonic) packten rockige Pakete aus. Mit dabei auch die aktuelle Nightwish-Stimme Floor Jansen. Die Sängerin spielte wie gewohnt ihre Stärken aus, nicht zuletzt beim rockig-bombastisch aufgebohrten Musical-Duett "The Phantom of the Opera" mit Kollege Cans.

Zum Schluss wurde es dann doch etwas ruhiger, nämlich als sich alle Sänger auf der Bühne einfanden und mit der englischen Version von "Stille Nacht, heilige Nacht" dem sonst so dynamischen Abend einen kitschigen Dämpfer verpassten.

Was bei diesem Konzert etwas fehlte, war das Orchester. Dieses hätte ruhig prominenter in die Show eingebunden werden können. Ebenso mangelte es an Besuchern: die Halle war zwar gut gefüllt, doch einige Hundert mehr hätten zusätzlich reingepasst.

Dass nicht alles rund gelaufen sei bei der ersten Tour dieses Projekts, gab auch Micheal Kiske zu: "Ein paar Dinge hätten besser sein können." Wie man aus Fehlern lernt und wie man es besser machen kann, das können die Veranstalter 2014 zeigen. Horst Franz, Organisator des Festvals Bang Your Head, versprach den Besuchern eine Wiederholung: "2014 hängen wir einen Tag dran und machen eine kleine Bang Your Head-Weihnachtsfeier."