Ab der Kreuzung von Isinger und Bachstraße fließt der Riedbach unterirdisch, bis er starke 100 Meter weiter an der Einmündung der Hungstraße wieder zutage tritt. Technisch gesehen ist dieser Verlauf eine Brücke – und diese wurde bereits vor fast 50 Jahren gebaut. Ihre Instandsetzung ist laut Kreis-Straßenbauverwaltung umgehend erforderlich; das heißt: im kommenden Jahr. Foto: Schnurr

Benotung zeigt, welches Bauwerk an den Kreisstraßen am dringendsten saniert werden muss.

Zollernalbkreis - Der Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik hat die Verwaltung beauftragt, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel pro Jahr eine Brücke oder eine Stützmauer an Kreisstraßen zu sanieren.

Abgase und Tausalz nagen an den Bauwerken, die Verkehrsbelastung ist in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch gestiegen. Zudem müssen auch Brücken und Bauwerke aus den 1960er- und 1970er-Jahren nach und nach altersbedingt saniert werden.

Zu den Bauwerken, die unter die Lupe genommen werden, gehören aber längst nicht nur Brücken, sondern auch Regenüberlaufbecken aus Stahlbeton, Schachtbauwerke, Durchlässe mit einer Öffnung von weniger als zwei Metern, Lärmschutzwände und Drahtgitterkörbe mit Steinfüllung. Insgesamt hat der Landkreis 50 Brücken und 95 weitere Bauwerke an Kreisstraßen zu überwachen und zu betreuen.

Bei der regelmäßigen Hauptprüfung werden die Bauwerke auf Verkehrssicherheit, Standsicherheit und Dauerhaftigkeit geprüft und benotet. Note 1 bis 1,9 bedeutet, dass sich das Bauwerk in einem sehr guten bis guten Zustand befindet. Note 2 bis 2,9 bedeutet "befriedigend" bis "ausreichend".

Ab Note 3 wird es haarig: Standsicherheit beziehungsweise Verkehrssicherheit sind beeinträchtigt oder nicht mehr gegeben. Letzteres heißt, dass Maßnahmen zur Schadensbeseitigung oder Nutzungseinschränkungen umgehend oder sofort erforderlich sind. Von den 50 Brücken in der Baulast des Landkreises fallen lediglich drei in die letzte Kategorie. Allerdings geht das Straßenbauamt davon aus, dass demnächst fünf weitere Bauwerke "die Schwelle der Sanierungsbedürftigkeit erreichen" werden.

Aufgrund der Haushaltssituation müsse man sich auf eine "vertretbare Aufteilung der Sanierungsmaßnahmen" einigen, heißt es in den Sitzungsunterlagen, die dem Kreistagsausschuss zur Beratung vorlagen. Ziel müsse es sein, Jahr für Jahr mindestens eine Brückensanierung durchzuführen. Dafür werden Kosten von jeweils 250 000 bis 300 000 Euro veranschlagt. Erfahrungsgemäß kostet eine Brückensanierung 1500 Euro je Quadratmeter Brückenfläche, ein Neubau durchschnittlich 2500 Euro je Quadratmeter.

Am dringlichsten ist derzeit die Sanierung der Riedbachbrücke unter der Kreisstraße 7128 innerorts in Geislingen, die mit 3,4 benotet worden ist. Die Planung dieser Sanierungsmaßnahme hat bereits begonnen. 2017 bis 2018 ist die Zwerenbachbrücke bei Ostdorf an der Reihe (Note 3,0), danach die Keinbachbrücke bei Erlaheim (ebenfalls 3,0) und bis 2020 schließlich die Reichenbachbrücke in Hechingen-Stetten (2,7).