Das Handelsunternehmen Rewe steht vor dem Rückzug aus dem Balinger CityCenter. Foto: Maier

Schließung des Markts Ende 2018 "wahrscheinlich". Versorgung in Balingen verschlechtert sich weiter.

Balingen - Das Handelsunternehmen Rewe steht vor dem Rückzug aus dem Balinger CityCenter. Eine Rewe-Sprecherin sagte auf Anfrage unserer Zeitung, dass man derzeit "alle Optionen" am Standort Balingen prüfe, die Schließung des Lebensmittelmarkts Ende 2018 aber "wahrscheinlich" sei.

Dass sich Rewe nach dann zehn Jahren aus dem CityCenter wohl verabschieden wird, pfiffen zuletzt viele Spatzen von den Balinger Dächern. Rewe selbst teilt nun mit, dass es seit einiger Zeit schwierig gewesen sei, den Markt im CityCenter an der Wilhelmstraße wirtschaftlich zu betreiben. Ein Grund dafür sei die Großbaustelle am Hinteren Kirchplatz seit dem vergangenen Jahr.

Rewe hatte den Betrieb  im Dezember 2008 aufgenommen. Die damalige Neueröffnung des CityCenters nach der Schließung des Real-Markts hatte Oberbürgermeister Helmut Reitemann optimistisch als einen "glücklichen Tag für Balingen" bezeichnet. Mit Rewe als Lebensmittel-Vollsortimenter sowie dem Modepark Röther werde, so die Hoffnung,  das Viertel rund um die Wilhelmstraße aufleben. Nun zeigt sich, dass der Rewe-Markt deutlich schlechter angenommen wurde als gedacht – und der Markt  die ihm zugedachte Funktion eines "Ankermieters", der Kundschaft ins CityCenter lockt, nicht erfüllen konnte.

Rein rechnerisch bedeutet die wahrscheinliche Schließung des Rewe-Markts, dass die statistisch ohnehin schon  bestehende Unterversorgung mit Lebensmittelmärkten in Balingen sich weiter verschlechtert, insbesondere in der Innenstadt. Die anderen Märkte in der City – Lidl sowie der Biomarkt B2 an der Bahnhofstraße sowie der Edeka-Markt und Aldi an der Albrechtstraße – werden damit wichtiger denn je.