Es ist heiß: Spitzenwerte hat in diesem Sommer auch der Konsum von Erfrischungsgetränken erreicht. Foto: Kusch

Durchschnittstemperatur lag bei stolzen 19,7 Grad. Viel zu wenig Niederschlag. Landwirte beklagen Einbußen.

Zollernalbkreis - Der Sommer 2015 wird in die Geschichtsbücher der Klimatologen eingehen. Nach dem Rekordsommer 2003 war der diesjährige der zweitheißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Baden-Württemberg. Ein Rekordsommer war es, das zeigen die Aufzeichnungen an der Wetterstation von Karl-Heinz Jetter in Balingen-Heselwangen, auch im Zollernalbkreis.

Was Sonnenanbeter, Schwimmbäder und Cabriofahrer in diesem Jahr erfreute, hatte aber auch schlimme Schattenseiten. Fische und anderes Getier verendeten elend in den zu Rinnsalen verkümmerten Bächen und Flüssen, die Landwirte beklagten Notreife und Ernteeinbußen.

Mit dem August endete der drei Monate umfassende meteorologische Sommer. Durchschnittlich wurden in Heselwangen in den vergangenen Jahren während der Sommermonate 35 Sommertage mit Temperaturen von 25 Grad und mehr sowie sieben so genannte heiße Tage mit Werten von 30 und mehr Grad gemessen. In diesem Jahr kamen aber in diesem Zeitraum 53 Sommertage und 27 heiße Tage zusammen; allein im August waren es 19 Sommertage und elf heiße Tage.

Durchschnittlich war es in den vergangenen 30 Jahren während der drei Sommermonate 17,0 Grad Celsius warm – in diesem Jahr betrug die durchschnittliche Temperatur, gemessen an der Wetterstation in Heselwangen, im Juni, Juli und August stolze 19,7 Grad. Spitzenwerte in diesem Jahr wurde am 5. Juli mit 36,2 und am 7. August mit 35,7 Grad registriert.

Damit bleibt indes der Rekordwert an der Heselwanger Station ungebrochen: Am 27. Juli 1983 wurden 37,0 Grad gemessen. Zum Vergleich: Am heißesten Tag des vergangenen Jahres, 10. August 2014, gab’s nur 27,6 Grad.

Beim Sonnenschein blieb der August ebenfalls nahe am Durchschnittswert von 228 Stunden. In diesem Jahr sind es etwas mehr, nämlich 240,2 Stunden, wobei das letzte Monatsdrittel das sonnenscheinreichste war und die Sonne nochmals die Temperatur an vier Tagen auf mehr als 30 Grad ansteigen ließ. An Niederschlag kam in diesem Jahr deutlich weniger vom Himmel als im langjährigen Durchschnitt. Vor allem im Juni und Juli regnete es deutlich weniger. 277,2 Liter pro Quadratmeter kommen während der drei Sommermonate durchschnittlich vom Himmel, in diesem Sommer waren es nur 167,2 Liter.