Balinger Band Schlaraffenlandung mischt vor erster großer Tournee "The Bar" auf

Von Beate Müller

u 50 Prozent Liebe, 100 Prozent Oh mein Gott! Rap und Hip-Hop treffen auf Pop-Rock: Drei Jungs, zwei Stimmen, eine Seele und ganz viel Augenzwinkern: Das sind Moritz Brunner am Schlagzeug, Rapper Jannik Perse und Aurel Spieth an der Gitarre von der Balinger Band Schlaraffenlandung.

Seit Donnerstag sind die Jungs auf ihrer ersten großen Tour. Deutschlandweit sind zehn Termine vorgesehen, dazu ein Auftritt in der Schweiz. Auch in ihrer Heimatstadt Balingen packen sie ihre Instrumente aus: Zusammen mit Blackout Problems aus München und So Wasted aus der Schweiz sind sie am Samstag, 19. April, beim "Love Concert" in "The Bar" zu hören.

Seit Januar 2013 ziehen Schlaraffenlandung los, stecken jede Bühne mit fettem Grinsen im Gesicht in Brand und streicheln den Intellekt mit authentischen deutschen Texten. Manchen sind die Jungs noch unter dem Namen Jurassic*Suicide bekannt, damals noch mit Sänger Adam.

Da die Musiker sich mit Alternative Rock nicht mehr so recht identifizieren konnten, wurde Schlaraffenlandung geboren: Im August löste Rapper Jannik Adam am Mikrofon ab und brachte eine Portion Hip Hop mit in die musikalische Mischung, welche die Band jetzt als "awesome Hip Rock" bezeichnet.

Noch mit Jurassic*Suicide erreichten die Musiker das Landesfinale im Bandwettbewerb "Emergenza" und sind somit Teil des gleichnamigen Artistpools. "Emergenza" unterstützt die Band mit Schulungen im Song- und Businessbereich und ermöglicht ihnen, große Bühnen mit viel Publikum in Deutschland und der Schweiz auseinanderzunehmen.

"Schlaraffenlandung entstand aus der Verschmelzung von dem Märchenland, in dem alles cool und schön ist und man wahnsinnig viel Spaß hat, und der Landung, die alles auf den Boden bringt und zeigt, dass auch mal etwas schief gehen kann", erklärt Aurel, wie es zu dem Namen gekommen ist.

Dieser Spagat spiegelt sich auch in den Texten wider: Die Songs reflektieren das Auf und Ab des Alltags mit viel Ironie. In der aktuellen Single "Schreibtischstuhl" heißt es: "Geh mal wieder raus, Junge, verlass dein Zimmer, such dir echte Freunde und erleb was!"

Diese Aufforderung nimmt auch die Band ernst: "Wir freuen uns, unser Leben für zwei Wochen auf die Straße zu verlegen", beschreibt Jannik die Vorfreude auf die "Geh mal wieder raus, Junge"-Tour. Dennoch gab es im Vorfeld viel zu tun: Die Planung ohne Tourmanager und elf Tage am Stück jeden Abend auf der Bühne auszurasten, erfordert sehr viel Disziplin.

Zwei Shows führten die Gruppe sogar schon hinter Gitter

Bei den Auftritten wird die Band von ihrem Tontechniker Frieder Does unterstützt. Getreu des Titels ihres ersten Minialbums hatten Schlaraffenlandung im März vier Auftritte, darunter zwei Shows in den Justizvollzugsanstalten Stammheim und Adelsheim. Die Häftlinge hätten zunächst etwas unterkühlt auf ihre Show reagiert, erzählen die Jungs. Doch Frontmann Jannik habe es am Ende doch noch geschafft, alle zum Mitmachen zu animieren. "Es war eine sehr bewegende Atmosphäre und auf jeden Fall eine prägende Erfahrung", erzählt Aurel. Längerfristig sei eine kulturelle Zusammenarbeit mit der JVA Adelsheim in Form von musikalischen Workshops für die Häftlinge geplant.

Auch nach der Tour ruhen sich Schlaraffenlandung nicht aus: In den nächsten Tagen erscheint das Video zur neuen Single "Heute". Im Sommer klappern Aurel, Jannik und Moritz mehrere Festivals ab.

Wer neugierig geworden ist und sich den mitreißenden Sound der drei einmal selbst reinziehen möchte, kann die Band auf Facebook besuchen oder auf ihrer Seite bei Soundcloud reinhören.

Weitere Informationen: www.soundcloud.com/schlaraffenlandung