Pausenlos unterwegs sind die Räum- und Streufahrzeuge des Balinger Bauhofs. Bei lang anhaltendem Schneefall ist es zum Ärger der Autofahrer aber doch nicht möglich, die Straßen frei von Eis und Matsch zu halten. Foto: Visel

Mitarbeiter des städtischen Bauhofs haben nach Wintereinbruch einiges zu tun. "Streuen nur so viel wie nötig".

Balingen - "Mit allen verfügbaren Leuten sind wir rund um die Uhr im Einsatz": So beschreibt Marc Pfeilmayer, Leiter des Balinger Bauhofs, die derzeitige Lage nach dem Wintereinbruch.

Der städtische Bauhof ist mit 30 Leuten und insgesamt mehr als 20 Fahrzeugen in der Gesamtstadt unterwegs, um Plätze, Straßen, Gassen und Gehwege zu räumen. Im Einsatz sind insgesamt elf Großfahrzeuge wie Unimogs und Lastwagen sowie weitere elf kleinere Fahrzeuge wie Kompakttraktoren und andere kommunale Gerätschaften, die zum Räumen von Schnee und Eis geeignet sind.

Wie lange jeweils geräumt werden muss, entscheidet nach Auskunft von Pfeilmayer der Einsatzleiter: "Das ist natürlich ganz von der Wetterlage abhängig." Diejenigen Straßen und Kreuzungen, die "wichtig und gefährlich" sind, werden als Erstes geräumt.

Dafür gibt es einen Plan, der auf der Homepage der Stadt einzusehen ist und auf dem die Dringlichkeitsstufen der Straßen, die zu räumen und streuen sind, verzeichnet sind. Unter Dringlichkeitsstufe I fallen in Balingen etwa die Bahnhofstraße, die Eckenfelderstraße, die Friedrichstraße mit Fußgängerzone, die Heselwanger-, die Wilhelm- und die Wilhelm-Kraut-Straße.

In Heselwangen sind es etwa die Bürgermeister-Jetter-Straße, in Ostdorf die Dorfstraße in Frommern, Dürrwangen und Stockenhausen die Balinger Straße und die Zillhauser Straße. In Zillhausen werden zuerst die Holchholzstraße, die Pfeffinger Straße und die Ufhofer Straße geräumt, in Streichen die Zillhauser Landstraße, in Weilstetten beispielsweise die Haupt- und Espachstraße, in Roßwangen die Weilstetter Straße, in Endingen die Lehrstraße, in Erzingen die Bellingerstraße und in Engstlatt die Hechinger Straße. Insgesamt sind mehr als 50 Straßen aufgelistet.

Danach folgen 90 Straßen und Plätze mit der Dringlichkeitsstufe II – in der Kernstadt etwa der Alte Markt und Auf Schmiden. Unter die Dringlichkeitsstufe III fallen insbesondere sämtliche Straßen in den Tempo-30-Zonen, dazu Wohnstraßen, Nebenstraßen und Anliegerstraßen. Unter der Stufe IV sind dann noch verkehrsberuhigte Bereiche, Sackgassen mit wenig Anliegern und Verbindungswege eingruppiert.

Und obwohl die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs laufend unterwegs sind, können sich auch auf wichtigen Kreuzungen geschlossene Schneedecken oder Eis finden, die den Autofahrern das Leben schwer machen. "Wenn es laufend schneit, können wir so viel fahren, wie wir wollen, irgendwann liegt Schnee auf der Fahrbahn", sagt Pfeilmayer, der seit 2002 den Bauhof leitet. Werde dieser dann festgefahren, sei es sehr schwer, mit dem Pflug auf den Asphalt zu kommen und die Schneedecke wieder zu entfernen.

Gesalzen wird laut Pfeilmayer "je nach Bedarf". Das Motto laute seit jeher: "So viel wie sein muss, aber nicht mehr als notwendig." Dabei könne der Fahrer, je nach Gegebenheit, die Salzmenge variieren – etwa zwischen fünf und 40 Gramm je Quadratmeter. Verwendet werde in Balinger nur trockenes Auftausalz, keine Sole, sagt der Bauhofleiter: "Da hat jeder seine eigene Philosophie." Derzeit habe die Stadt mehr als 1000 Tonnen Salz in einer Halle in der Talstraße sowie bei einer Firma in Grosselfingen gelagert. Pfeilmayer: "Das reicht nach menschlichem Ermessen noch eine gute Zeit aus." Gefordert sind bei Eis und Schnee aber nicht nur die Mitarbeiter des Bauhofs, sondern auch die Autofahrer, die dafür sorgen müssen, dass die Räumfahrzeuge durchkommen. "Da gibt es kaum Probleme", sagt Bauhofleiter Pfeilmayer. "Und wenn mal ein geparktes Fahrzeug ein Weiterkommen nicht mehr möglich macht, wird halt versucht, dessen Halter ausfindig zu machen."

Fällt aber so viel Schnee an, dass sich an den Straßen Berge ansammeln und die Durchfahrt stark erschweren, wird die weiße Pracht auch schon mal vom Bauhof abgefahren. "Das ist in den vergangenen Jahren aber kaum vorgekommen", weiß Pfeilmayer.

Auf der städtischen Homepage gibt es unter der Überschrift "Winterdienst – Stadt und Bürger sind gefragt" auch einige wichtige Tipps zum Schneeräumen. Zum Streuen, heißt es dort, seien vor allem Splitt, Sand und Asche geeignet. Salz dürfe auf Gehwegen nur in Ausnahmefällen verwendet werden.

Wer es ganz genau wissen will, wann und wie oft er als Privatmann den Gehweg vor seinem Grundstück oder Haus zu räumen hat, der kann dies in der Streupflicht-Satzung der Stadt Balingen nachlesen.