Zwei Polizisten stehen am Rande einer Veranstaltung in Balingen. In der Stadt wurden im vergangenen Jahr deutlich weniger Straftaten registriert. Foto: Maier

Kriminalität: Straftaten sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. 1716 registriert. Mehr Fälle aufgeklärt.

Balingen - Mit Blick auf die Kriminalität in Balingen hat es zuletzt eine positive Entwicklung gegeben. Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr laut Statistik deutlich zurückgegangen.

Die Zahlen wurden am Dienstag im Gemeinderat vorgestellt. Demnach wurden im Jahr 2014 in Balingen 1716 Straftaten registriert. Das sind 326 Fälle und damit 16 Prozent weniger als 2013. Insgesamt ist es die niedrigste Zahl von Straftaten im Fünf-Jahres-Vergleich.

Werner Jessen (Freie Wähler) merkte indes kritisch an, dass möglicherweise die geringere Zahl von Polizeibeamten im Zuge der Polizeireform zu der zurückgegangenen Zahl der registrierten Fälle geführt haben könnte. Jessen forderte, dass im Frühjahr der neue Leiter des Balinger Reviers, Alexander Türschmann, detailliert Auskunft zur Situation der Polizei in der Stadt und zur Kriminalitätsstatistik geben solle.

Zurückgegangen ist die Anzahl der Straftaten laut der Statistik in fast allen Deliktsfeldern. So wurden 15 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung aktenkundig (2013: 19 Fälle), 229 Roheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit (262), 536 Fälle von Diebstahlskriminalität (562), 284 Vermögens- und Fälschungsdelikte (461), 106 Fälle von Rauschgiftkriminalität (150), 290 Fälle von Straßenkriminalität (338), 20 Fälle von Computerkriminalität (38) sowie 504 sonstige Delikte nach dem Strafgesetzbuch (Vorjahr 556). Gestiegen ist dagen die Zahl der Gewaltkriminalität, von 63 Fällen im Jahr 2013 auf 66 Fälle; zudem wurden zwei Straftaten gegen das Leben registriert (Vorjahr: ein Fall).

Bei der Häufigkeitszahl, die das Verhältnis der registrierten Straftaten je Einwohner beschreibt, hat sich aufgrund der insgesamt gesunkenen Fälle eine wesentliche Verbesserung ergeben. Balingen liegt über dem Schnitt im Zollernalbkreis und im Mittelfeld beim Städtevergleich des Polizeipräsidiums Tuttlingen. Die Aufklärungsquote hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert, von 62,6 auf 62,8 Prozent.

Bei der Verteilung der aktenkundig gewordenen Straftaten liegt die Kernstadt Balingen mit 769 Fällen klar an der Spitze; allerdings ist hier auch der deutlichste Rückgang zu verzeichnen (2013: 1035 Fälle). 288 Kriminalitätsfälle wurden in Endingen registriert (Vorjahr 320), 164 in Frommern (187), 100 in Engstlatt (81), 67 in Weilstetten (67), 40 in Dürrwangen (40), 33 in Stockenhausen (14), 25 in Ostdorf (50), 15 in Erzingen (17), 14 in Zillhausen (26), zehn in Streichen (4), ebenfalls zehn in Roßwangen (16) und neun in Heselwangen (17). 170 Taten konnten keinem genauen Ort zugerechnet werden.