Nach sieben Jahren verlässt Pfarrer Johannes Zimmermann Endingen. Foto: Ungureanu

Johannes Zimmermann feiert am Sonntag seinen letzten Gottesdienst und stellt sich neuer Herausforderung.

Balingen-Endingen - Seit sieben Jahren ist Johannes Zimmermann Gemeindepfarrer in Endingen. Am Sonntag wird er im Gottesdienst verabschiedet. Er übernimmt eine Professur an der evangelischen Hochschule Tabor in Marburg.

Auf die neue Herausforderung freut sich der habilitierte Theologe: "Die Stelle passt gut zu meiner Qualifikation", sagt er. Die Entscheidung sei aber auch mit Verzicht verbunden. Seine Gemeinde werde ihm fehlen, sagt er: "Ich war gerne in Endingen. Was ich mitnehme, ist die Erfahrung, wie Gemeinde sein kann."

Gerne erinnert er sich an das Kirchenjubiläum, an die Gottesdienste mit Band oder Theater, die aufwendig vorbereitet worden seien, an die Glaubenskurse, an Menschen, die er intensiv begleitet hat, an seine Seelsorgetätigkeit bei Beerdigungen und Trauungen. Er habe in Endingen etwas gelernt: dass eine Predigt nicht nur ein intellektuelles, sondern auch ein emotionales Element habe, dass Menschen in ihrer konkreten Situation angesprochen werden müssen. "Wenn man intensiv zusammenlebt, ändert sich was. Das wird mir fehlen, ich bin nicht der Typ, der nur mit Büchern leben möchte." In Endingen gebe es eine lebendige Gemeinde, die Zusammenarbeit mit der Ortschaftsverwaltung, den Vereinen und der Schule sei sehr gut gewesen: "Bei den Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier haben alle mitgemacht." Auch noch etwas habe er in Endingen gelernt: "Zur Gemeinde gehört mehr als nur ein Pfarrer."

Die Professur sei ihm angeboten worden, Erfahrungen dafür bringt er mit: Bevor er nach Endingen gekommen ist, hat er an der Universität in Tübingen und danach an der Universität in Greifswald unterrichtet.

In Marburg, an der Evangelischen Hochschule Tabor, werde er Aufgaben in Forschung und Lehre übernehmen. "Da werden nicht nur angehende Pfarrer ausgebildet, sondern auch Jugendreferenten und Diakone." Ihm sei es wichtig, junge Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, sie für ihre Aufgaben in den Gemeinden vorzubereiten. "Ich lasse mich gerne darauf ein", sagt er.

Die Entscheidung, Endingen zu verlassen und nach Marburg zu gehen, habe er zusammen mit seiner Familie getroffen: "Meine Frau und meine Kinder waren mit einbezogen." Die älteste Tochter sei in diesem Jahr mit der Schule fertig und werde ein Freiwilliges Soziales Jahr machen, Jugendarbeit in der Gemeinde: "Die beiden Jüngeren gehen mit, sie werden ihren Weg finden." In Marburg gebe es eine gute Schule mit musikalischem Schwerpunkt: "Sie heißt sogar Martin-Luther-Schule."

Schon in zwei Wochen ist Umzug, denn die Zeit drängt: "Am 2. August beginnt in Hessen die Schule, und im August muss ich auch meine Professur antreten."

Seine Nachfolge in Endingen? Die sei noch offen, sagt Johannes Zimmermann. Er gehe von einer zehnmonatigen Vakatur aus, es werde wohl einen Neuschnitt der Pfarrstellen geben, unter Umständen auch die Öffnung über die Gemeindegrenzen hinaus und der Kontakt zu anderen Gemeinden.