Benefizkonzert des Balinger Barockensembles zugunsten der neuen Heilig-Geist-Orgel / Zuhörer von Gehörtem hellauf begeistert

Von Ilona Tahir

Balingen. Immer wieder finden sich Balinger Künstler bereit, zugunsten des Projekts "Neue Orgel in der Heilig-Geist-Kirche" aufzutreten. Am Sonntag freute sich Kirchenmusikleiterin Stefanie Köpfler-Bertels über das Benefizkonzert des Balinger Barockensembles.

Zu einer musikalischen Zeitreise vom Barock bis in die Neuzeit luden Friedrich Dold, Cembalo, Elfriede Dold, Querflöte, und Hubert Weinundbrot, Fagott, ihre zahlreichen Zuhörer ein. Den Auftakt bildete die "Sonate g-moll" von Pietro Antonio Locatelli, in dem Elfriede Dolds melodiöses Spiel der Querflöte vom basso continuo des Cembalos und Fagotts getragen wurde. Den wunderschönen Klang seines Holzblasinstruments brachte Hubert Weinundbrot in der "Sonate C-Dur" des Mozart-Zeitgenossen François Devienne zur Geltung: in einem wendigen Allegro, einem voll tönenden, zart verklingenden Adagio und in einem kecken Menuetto. Die Zuhörer waren beeindruckt von seiner Atemtechnik.

Dem Barockensemble ist es ein Herzensanliegen, die Genialität des Bach-Sohns Carl Philipp Emanuel erlebbar zu machen. In der "Sonate a-moll für Querföte solo" zeigte sich der Komponist als wahrhafter Liebhaber und Poet der Traversflöte; Elfriede Dold setzte dies in vollendeter Weise um in den ausdrucksvollen, ätherisch-versonnenen Melodiebögen des Poco Adagio und einem filigranen Allegro.

Mit einem perlenden "Adagio" aus der "Sonate g-moll" stellt Friedrich Dold seine Virtuosität als Solist am Cembalo unter Beweis. Mit offensichtlicher Spielfreude gestalteten Elfriede Dold und Hubert Weinundbrot die anmutige, quirlige "Petite Suite pour Flûte et Basson" des 1995 verstorbenen Milhaud-Schülers Pierre-Max Dubois. Spritzig ging es weiter mit Giovanni Riccis Stück für zwei Altblockflöten: Grapefruit Juice Blues, Sunday Morning Breakfast Boogie, Lemonsqueezer Tango – temperamentvoll ausgeführt von Friedrich und Elfriede Dold.

"Und jetzt ganz brav zurück ins Barock", kündigte Friedrich Dold das letzte Stück des Abends an, die "Sonate h-moll" für Querflöte, Cembalo und Fagott von Johann Joachim Quantz. Noch einmal entfalten die drei Künstler in weiten Melodienbögen einen barocken Klangkosmos.

Die Zuhörer zeigten sich hellauf begeistert von diesem instrumentell wie in den Ausdrucksformen so vielseitig gestalteten Programm. Stefanie Köpfler-Bertels bedankte sich beim Ensemble im Namen des Orgelvereins "für diesen erfrischenden Abend". Erfrischend war auch die Zugabe aus der Feder von Haydn, von den Interpreten dargeboten auf Querflöte, Blockflöte und Fagott.