Schnee ist auf den Wiesen und Feldern rund um Balingen ein seltener Anblick. Foto: Maier

Winter lässt in der Region weiter auf sich warten. Monat fällt deutlich zu warm aus.

Balingen-Heselwangen - Auf nur einen Tag mit einer geschlossen Schneedecke mit gerade Mal zwei Zentimetern Höhe und auf kümmerliche drei Schneefalltage hat sich der Winter im Januar beschränkt. Dieser war also alles andere als ein Wintermonat.

Insgesamt fiel der Monat Januar trotz fehlendem Sonnenschein viel zu warm und auch zu trocken aus, wie die Auswertung der Daten an der Wetterstation von Karl-Heinz Jetter in Heselwangen zeigt.

Die Prognose mancher Zeitgenossen, dass die große Kälte in Nordamerika Anfang Januar mit Verzögerung auch nach Deutschland herüberschwappen würde, lag somit genauso daneben wie die Vorhersage des Hundertjährigen Kalenders, wo nachzulesen ist: "Gegen den 20. Dezember (2013) wintert es zu mit viel Schnee und Kälte. So geht es fort bis in den April des neuen Jahres".

Blickt man zurück so zeigt sich, dass es im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 bis 2010) bei uns im Januar durchschnittlich plus 0,1 Grad kalt war, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee durchschnittlich 49,1 Liter pro Quadratmeter fielen und die Sonne zwischen 1991 und 2010 durchschnittlich 84,9 Stunden schien. Der Januar 2014 brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 3,8 Grad, 35,6 Liter Niederschlag und nur auf 63,7 Sonnenscheinstunden. Mit diesen Werten war der Januar 2014 nach dem Januar von 2007 mit einer Monatsdurchschnittstemperatur von damals plus 4,3 Grad Celsius der zweitwärmste (mindestens) seit 1979.

Der Blick auf den Schneefall zeigt, dass im Januar 1989 an nicht einem einzigen Tag Schnee lag und im Folgejahr 1990 wie in diesem Jahr es auch nur an einem einzigen Tag zu einer geschlossenen Schneedecke kam. Das andere Extrem sind die 28 Tage mit geschlossener Schneedecke im Januar 1981. Anzumerken ist, dass das Angeführte nur für die Station in Heselwangen gilt – in höheren Lagen war es doch zeitweilig etwas winterlicher als 573 Meter über dem Meer.

Das neue Jahr begann relativ mild, windig und mit etwas Regen. Von Winter mit Schnee war schon zum Monatsanfang weit und breit keine Spur zu sehen. Seit dem 8. Dezember des Vorjahres war die Landschaft auf Stationshöhe grün geblieben, und bis zum 10. Januar war der Monat um 7,2 Grad – gegenüber dem, was man zu dieser Jahreszeit bei uns erwarten kann – zu warm. In diese Zeit fällt auch der wärmste Tag, Donnerstag, 9. Januar, mit plus 15,4 Grad. Das zweite Monatsdrittel war das trübste von den Dreien – insgesamt nur 18,4 Stunden schien die Sonne vom 11. bis zum 20. Januar. Nachts wurde es zwar zeitweilig wieder frostig aber es blieb weiterhin schneelos.

Während im Januar 2013 der Winter im zweiten Januardrittel einsetzte und über zwei Wochen hinweg eine geschlossene Schneedecke brachte, schüttete Frau Holle in diesem Jahr ihre Betten erstmals und ganz zaghaft am 23. Januar aus. Zu einer geschlossenen Schneedecke reichte es aber noch nicht. Dazu kam es erst in der Nacht zum Sonntag, 26. Januar. Aber das war es dann auch schon wieder.

Die letzten Tage im Januar waren dann zwar meist frostig (minus 3,9 Grad am 30.), aber wenigstens auch etwas sonniger: 8,3 Stunden Sonnenschein und damit den Monatshöchstwert wurden am Dienstag, 28. Januar, registriert.