Yasmin und Alexander Baader freuen sich über die positive Resonanz seit ihrer Übernahme des Jugendgästehauses. Foto: Werthenbach

Yasmin und Alexander Baader zufrieden mit erstem Jahr. Rund 4300 Übernachtungen.

Balingen - Im vergangenen Januar haben Yasmin und Alexander Baader das Jugendgästehaus in Balingen übernommen. Mit ihrem ersten Jahr als Pächter sind sie sehr zufrieden – ebenso wie ihre Gäste.

Ganz neu ist die Arbeit für sie ja nicht: Bevor das Ehepaar Yasmin und Alexander Baader die ehemalige Jugendherberge in Balingen übernahm, war sie von Baaders Eltern Harry und Ilona betrieben worden. Sohn und Schwiegertochter halfen schon vorher über Jahre in der Herberge mit – und kannten sich von Beginn an entsprechend aus.

Unterstützung durch den Ehemann

Als das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) das Gebäude für 700. 000 Euro modernisieren wollte und die Stadt Balingen die Herberge stattdessen lieber selbst übernahm, hatten sich auch Yasmin und Alexander Baader als neue Pächter beworben.

Die gelernte Bäckereifachverkäuferin war 2015 gerade in Elternzeit und hatte Gefallen an der Arbeit im Gästehaus gefunden. Da ihr Ehemann als Hausmeister bei der Stadt angestellt ist, übernahm die 25-Jährige nach der Zusage die Leitung. Er unterstützt sie außerhalb seiner Schichten und am Wochenende.

"Am Anfang ist man schon ein bisschen aufgeregt", erinnert sich Baader an ihre ersten Tage als Chefin im Haus. Gleich im Januar war "volles Programm mit Vollpension" für einen Musikverein aus Ludwigsburg angesagt. Aber Anlaufschwierigkeiten habe es nicht gegeben.

Mit rund 4300 Übernachtungen in diesem Jahr haben die Baaders ihr anfangs gesetztes Ziel von 4000 deutlich übertroffen, obwohl – oder gerade weil – sie am bestehenden Konzept kaum etwas verändert haben. Auch die Preise bleiben an den Standard des DJH angepasst. Nur die Öffnungszeiten haben sie erweitert: War die Herberge vorher zwischen Dezember und Februar geschlossen, so gönnen sich die Baaders nun nur noch vom 23. Dezember bis 8. Januar Ferien – und je nach Auslastung einige Wochen im Sommer. "Besonders die Berufsschüler der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule sind dankbar dafür", weiß Baader. Sie könnten jetzt auch im Winter in der Stadt bleiben.

Stammgäste haben schon gebucht

Ansonsten sei die beste Rückmeldung die Tatsache, dass die langjährigen Stammgäste auch für 2017 schon wieder gebucht haben. "Ideal wäre es, wenn nun auch die neu gewonnenen Gäste im nächsten Jahr wiederkommen würden", so der 40-Jährige. Vor allem die Gastfreundschaft und das leckere und frische Frühstücksbuffet werde von den Gästen immer wieder gelobt. Außerdem punktet die Unterkunft mit kostenlosem W-LAN und einer insgesamt familienfreundlichen Einrichtung. Für Gruppen gebe es an Wochenenden auch mal Abendessen – hier werde die gute Organisation stets besonders geschätzt.

Jetzt in den Weihnachtsferien steht neben kleineren Verwaltungsarbeiten der traditionelle Großputz an: "Wir schieben alle Betten vor, montieren die Lampen ab und machen eine Grundreinigung", erzählt Baader. Für das nächste Jahr ist dann doch eine größere Änderung geplant: Die Baaders wollen den Empfangsbereich modernisieren. Außerdem sollen zu den zehn Zimmern mit 46 Betten noch drei weitere Zimmer hinzukommen. "Das klappt aber wahrscheinlich erst 2018", meint Alexander Baader.