Soll abgerissen werden: das Gebäude Ebertstraße 2 am Viehmarktplatz in Balingen. Hier ist ein modernes Geschäftshaus geplant. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat beschließt Bebauungsplan als Satzung / Gebäude Ebertstraße 2 wird abgerissen

Balingen (bv). Der Weg für ein modernes Wohn- und Geschäftshaus in der Ebertstraße 2, direkt am Viehmarktplatz, ist städteplanerisch frei. Der Gemeinderat Balingen hat gestern Abend den Bebauungsplan Ebertstraße/Spitalstraße/Inselstraße einstimmig als Satzung beschlossen.

Der Balinger Unternehmer Dirk Bamberger plant, das seit einiger Zeit lerstehende Gebäude Ebertstraße 2, in dem zuletzt die Gaststätte "Kleiner Treff" angesiedelt war, abzureißen und an seiner Stelle ein städtebaulich attraktives Wohn- und Geschäftsgebäude mit insgesamt 1000 Quadratmetern Nutzfläche zu erstellen. Geplant sind Ladengeschäfte im Erdgeschoss, Büros im Obergeschoss sowie zwei Maisonettewohnungen.

Das Besondere an dem Neubauvorhaben sind die beiden zehn Meter breiten Giebel zum Viehmarktplatz hin, die durch einen 2,5 Meter breiten, zurückversetzen Baukörper verbunden werden. "Die beiden Giebel mit steilem, ortsüblichem Satteldach mit einer Neigung von 48 Grad wirken stadträumlich und gestalterisch gut proportinoniert", heißt es in der Sitzungsvorlage. Das Baugesuch ist am 16. Juni bei der Stadtverwaltung eingereicht worden. Nach Angaben von Stadtplaner Michael Wagner soll das Neubauvorhaben zeitnah realisiert werden. Die Stadt verkauft dafür eine Teilfläche von rund 70 Quadratmetern.

Mit dem Bebauungsplan, so Wagner, werde die "qualifizierte Überplanung der historischen Südvorstadt vervollständigt". Ziel sei, durch zeitgemäße und attraktive Bedingungen das Areal nachhaltig aufzuwerten. Von besonderer Bedeutung sei die Stärkung des Viehmarktplatzes als "wichtigen öffentlichen Raum im Stadtgefüge". Maßgeblich dazu beitragen soll der Neubau, der sich zum Viehmarktplatz hin orientiere und öffne. Mehr noch: Die dort entstehenden neuen Einzelhandelsflächen soll auch die an der Rückfront des Platzes ansässigen Geschäfte stärken und die Passanten "entlang einer neuen, attraktiven Schaufensterfront in den rückwärtigen Bereich lenken".

Der Antrag von Dietmar Foth (FDP) im Bebauungsplan keine Vorschriften hinsichtlich einer Solarnutzung auf den Dächern zu machen, lehnte das Gremium mehrheitlich ab. So steht dafür nur ein Drittel der Dachfläche zur Verfügung.