Aktiv auch ohne Gesamtkonzept: die Nachbarschaft Neige. Archiv-Foto: Huber Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Der Verwaltungsausschuss lehnt die Teilnahme an Ideenwettbewerb ab

Balingen. Die Stadt Balingen wird sich nicht am Ideenwettbewerb "Quartier 2020 – Gemeinsam. Gestalten" beteiligen. Diese Entscheidung traf der Verwaltungsausschuss in seiner Sitzung am Dienstag mit großer Mehrheit.

Dass sich der Ausschuss mit diesem Thema befasste, lag an der Anfrage des "generationen netz balingen", ob sich die Stadt vorstellen könne, sich an dem von der Landesregierung initiierten Wettbewerb zu beteiligen. Bis zum 27. Juli sollten eigene Ideen für die lokale Quartiersentwicklung vorgelegt werden. 2,5 Millionen Euro stünden für eine Realisierung zur Verfügung. Das "generationen netz" versprach sich von einer Teilnahme "im Hinblick auf die großen Herausforderungen des demografischen Wandels nachhaltige Verbesserungen" und bot auch an, sich an der Ausarbeitung eines Konzepts und dessen Umsetzung zu beteiligen.

In der Sitzung wies der Leiter des Amts für Familie, Bildung und Vereine, Harry Jenter, darauf hin, dass sich die Verwaltung aus personellen Gründen nicht in der Lage sehe, in der kurzen Zeit ein Quartierskonzept auszuarbeiten. Darin müssten nämlich die Initiativen unter anderem auf Schmiden, auf der Neige, in Frommern, Weilstetten und Ostdorf aufgenommen werden. Zudem müsse davon ausgegangen werden, dass hohe Folgekosten auf die Stadt zukommen würden. "Freiwillige Aufgaben müssen hinter den Pflichtaufgaben gestellt werden", begründete er die ablehnende Haltung der Verwaltung.

Während Andelin Hotkovic (CDU) ebenfalls darauf abzielte, dass Kommunen wieder mit Zuschüssen angelockt würden, danach aber alleine blieben bei der Bewältigung der Aufgaben, fand Angela Godawa (SPD) die Argumente der Verwaltung zwar nachvollziehbar, sie bedauerte aber den Verzicht auf die Wettbewerbsteilnahme, weil gerade das "generationen netz" sehr aktiv sei, was Quartierentwicklung angehe.

Conny Richter (Grüne) teilte die Enttäuschung – auch deshalb, weil ein Quartierskonzept sich gut hätte mit der Gartenschau-Konzeption, dem "Masterplan für die Entwicklung Balingens", hätte verbinden lassen. Und für Peter Seifert (Grüne) hätte die Teilnahme am Wettbewerb die Chance bedeutet, nicht nur Blumen, sondern das ganze Leben in der Stadt erblühen zu lassen.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann wies in der Diskussion darauf hin, dass die Stadt nur am Wettbewerb nicht teilnimmt. Bei den Quartiers-Initiativen "wollen wir auch in Zukunft dabei bleiben", versicherte er. Er zeigte auch die Möglichkeit auf, die Konzepte, die beim Ideenwettbewerb von anderen Kommunen entwickelt werden, danach zu untersuchen, ob sie eventuell in Balingen umgesetzt werden könnten.