Umfangreiche Beratung zum Thema erneuerbare Energien erwartete am Wochenende die Messebesucher. Foto: Deregowski

Rund 2500 Interessierte besuchen die Messe in Balingen. Potenzial liegt im Sparen von Energie.

Balingen - Häuslebauer und -besitzer hatten am Wochenende eine informative Anlaufstelle: die Messe "neckar-alb regenerativ" in der Balinger Messehalle.

Dieses Mal kamen allerdings weniger Besuchern als in den Vorjahren: Rund 2500, fiel Martin Kieslings vorsichtige Schätzung gestern Nachmittag aus. Was aber nicht gleichbedeutend mit einem negativen Fazit sein müsse, betonte der Veranstaltungsleiter. Besucher und Aussteller hätten so mehr Zeit gehabt, aufeinander einzugehen und sich konkreten Anliegen zu widmen.

Rund 80 Aussteller standen Rede und Antwort bei allem, was sich um die Themen Sanieren, Heizen und Bauen dreht. Anbieter aus der Region deckten unter anderem die Sparten Solaranlagen, Heizsysteme, Gebäudesanierung, ökologisches Bauen, Terrasse und Garten, Beleuchtung sowie Förderprogramme ab. Einen Einblick in bestimmte Bereiche eröffneten Expertenvorträge, die an beiden Tagen auf der Bühne in der Mitte der Halle stattfanden.

Vertreter der Kommunal- und Landespolitik gaben während des eröffnenden Podiumsgesprächs einen Abriss über energierelevante Themen auf Landes- und Kommunenebene. Landrat Günther-Martin Pauli beispielsweise freute sich, dass der Zollernalbkreis respektive dessen Energieagentur kürzlich den "European Energy Award" erhalten habe. Dieses Zertifizierungs- und Qualitätsmanagement ermögliche es, den Energieeinsatz in Kommunen systematisch zu erfassen, zu bewerten, zu überprüfen und Einsparpotenziale aufzudecken.

Helmut Reitemann sah vor allem bei der Einsparung von Energie großes Potenzial. Jeder Euro, sagte Balingens Oberbürgermeister, der in Einsparungen gesteckt werde, sei effektiver, als wenn man ihn in erneuerbare Energien investiere. Die Sanierung des Rathauses etwa habe den Energieverbrauch auf 30 Prozent heruntergefahren. Bei der Stadthalle und der Sichelschule konnte ebenfalls eine Reduzierung erreicht werden. In diesem Jahr sei das Schulzentrum in Frommern an der Reihe.

"Wenn erneuerbare Energien ausgegrenzt werden, haben sie bald keine Akzeptanz mehr", lautete Christian Kühns Standpunkt. Der Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik der Bundestagsfraktion der Grünen pochte auf den Ausbau dezentraler Netze statt großer Trassen. Speicher seien eine Alternative zum Um- und Ausbau großer Netze in Baden-Württemberg, stieß Pauli in das selbe Horn. Der Albtrauf biete sich an, um dort Speicher zu installieren. "Bisher hat niemand den Mut solche Bauprojekte in die Hand zu nehmen", sagte der Landrat.

Auch wenn es dieses Mal weniger Besucher waren, steht der Termin für das nächste Jahr bereits fest: Am 21. und 22. März findet die nächste "neckar-alb regenerativ" in Balingen statt.