Die Besucher der siebten Messe »Balingen pur« Strahlen mit der Sonne um die Wette: Schauen, kosten, anprobieren, kaufen – ­ganz entspannt geht es am vierten Veranstaltungstag an den Ständen in und vor der Halle zu. Foto: Schnurr

Balingen pur: Veranstalter sind trotzdem zufrieden. 30.000-Marke nicht geknackt.

Balingen - Sagenhaft schön war das Wetter an den vier Messetagen. Vielleicht ein wenig zu schön, denn das gesteckte Ziel von 30.000 Besuchern hat die "Balingen pur" nicht ganz erreicht.

Nachdem am Vatertag gut 8000 gekommen sind, so waren es am Freitag und Samstag nur noch jeweils 3000. Vielleicht, meint Messeveranstalterin Regina Rieger, habe manch einer es eben vorgezogen, bei dem schönen Wetter all das in seinem Garten zu erledigen, was er an den frostigen Tagen davor nicht hatte erledigen können: "Ein paar Grad weniger hättten auch gereicht."

"Wir haben noch keine exakten Zahlen", sagt Rieger, "aber grob geschätzt hatten wir in diesem Jahr etwa 24.000 Besucher." Dennoch seien die Aussteller alles in allem zufrieden. Und manche Kontakte, die hier geknüpft worden sind, sind nachhaltig. Steffen Wißmann vom Musikhaus Hermann, der unter anderem das "Lautlos-Klavier" vorgestellt hat, ist beispielsweise "durchaus zufrieden", obwohl er nichts verkauft hat. Das Musikhaus strebe eine Kooperation mit der Jugendmusikschule an, sagt er.

Rundum zufrieden ist auch Franz Bähr von Edeka Südwest. Mit Nachhaltigkeit hat auch das Kooperationsprojekt der Azubis mit der Lebenshilfe zu tun: "Beide Seiten konnten voneinander lernen, es ist gelebte Integration."

Ein Novum gab’s in diesem Jahr: Einen Tag lang standen zwölf Miniköche aus einem Balinger Kindergarten in der Edeka-Kocharena und lernten, wie man Ketchup ohne Zucker zubereitet – mit Datteln nämlich. Lecker schmeckt das mit Dinkelnudeln und einem Erdbeershake zum Nachtisch. "Die Küche sah danach aus wie ein Schlachtfeld", sagt Bähr schmunzelnd, "aber als die Kinder am Ende nach Hause gegangen sind, waren sie glücklich." Grund genug, den Kinder-Kochkurs im nächsten Jahr an allen Messetagen anzubieten. Dazu wird es jeweils einen Sinnenparcours und eine kleine Kräuterkunde geben.

Die Mitarbeiter der Lebenshilfe seien gerne hergekommen, hätten Spaß am Verkaufen und am Zubereiten von Erdbeershakes gehabt, und das Kooperationsprojekt, das es bereits seit drei Jahren gebe, werde gewiss fortgeführt, erzählen die Azubis und die Mitarbeiter der Zollern-Alb-Werkstätten: "Der Teamgedanke ist von Tag zu Tag besser geworden." 1000 Erdbeershakes seien verkauft worden, und bei den anderen Produkten habe man den Umsatz erreicht, "aber der steht hier nicht im Vordergrund".

Zufrieden zeigen sich auch die Besucher aus der französischen Partnerstadt Royan, die an ihrem Stand für die Traumstrände am Atlantik und die französische Küche geworben haben. Am Freitag hat es eine Austerndegustation gegeben, "ein Abenteuer für manch einen Schwaben", wie Regina Rieger bemerkt. Aber manch einer sei zum Schluss gekommen: "Das schmeckt doch gar nicht so schlecht."

Nach der Messe ist vor der Messe, bemerkt sie, und verrät, dass sie im nächsten Jahr verstärkt auf Themenwelten setzen möchte, in die die einzelnen Produkte eingebunden werden.