Verheerendes Feuer 2011. St.-Paulus-Gemeinde setzt symbolischen Spatenstich für den Neubau in Frommern.
Balingen-Frommern - Das Kreuz ist nicht mehr da, und das ist für die katholische Gemeinde Frommern ein gutes Zeichen. Dieses Kreuz war das letzte Überbleibsel der St.-Paulus-Kirche, die durch einen Brand so schwer beschädigt worden war, dass sie abgerissen werden musste.
Fast drei Jahre lang stand es dort, wo die Kirche einst stand – und wo jetzt die Baumaschinen arbeiten. Deshalb musste das Kreuz weichen: Der Bau der neuen St.-Paulus-Kirche hat begonnen. Gestern und damit auf den Tag genau drei Jahre nach dem verheerenden Feuer am 13. März 2011 setzte die Gemeinde den symbolischen Spatenstich.
Pfarrer Ewald Ginter bezeichnete das als "frohes Ereignis". Die neue Kirche werde gebaut, und die Frage, ob das überhaupt notwendig sei, beantworte er klar und deutlich mit "Ja": Jede Gemeinde brauche eine Kirche als "Heimat des Glaubens", als "geistige Mitte". Ebenso betonte Ginter, dass der Bau für die Gemeinde – nicht nur wegen der aufwändigen Planungen – eine enorme Aufgabe darstelle: Von den Baukosten in Höhe von insgesamt rund vier Millionen Euro muss sie, abzüglich der Versicherungssumme und des Zuschusses der Diözese sowie dem Anteil, den die Stadt für die Gestaltung der St.-Paulus-Straße bezahlt, rund eine Million Euro selbst aufbringen.
"Eine große Chance für Frommern"
"Wir freuen uns über jede Spende", so Ginter. Dekan Anton Bock, der den Segen sprach, sagte, dass der Spatenstich für die Kirche ein Hoffnungszeichen sei: Dadurch werde der Gemeinde ein Fundament gelegt.
Der Stuttgarter Architekt Hans Klumpp vom gleichnamigen Büro, das den Architektenwettbewerb um den Neubau gewonnen hatte, meinte, dass der Kirchenbau für ihn eine seltene, höchst komplizierte und herausfordernde Aufgabe sei. Kirchen seien besondere Bauwerke, die in den allermeisten Fällen Ortsbilder nachhaltig prägten. Das werde auch für die neue St.-Paulus-Kirche gelten, die wohl in rund einem Jahr fertig werde, so Klumpp.
Helmut Reitemann, Oberbürgermeister der Stadt Balingen, sagte, der Neubau der Kirche sei in Verbindung mit der Umgestaltung der St-Paulus-Straße zu einem verkehrsberuhigten Bereiche "eine große Chance für Frommern": Dadurch entstehe eine enge Anbindung an Buhren, das Frommerner Ortszentrum werde dadurch weiter gestärkt. Reitemann ging auch auf das Kreuz ein, das von der abgebrannten Kirche übriggeblieben war und nun fast drei Jahre auf dem Grundstück stand: Dieses habe er als Symbol gesehen, dass es an dieser Stelle weitergehen, das eine neue Kirche kommen solle. Dass es nun genau so kommt, so Reitemann, freue ihn ungemein.