Nur selten kamen Jonas Wiest (links) und die TSG Balingen gefährlich vor das Freiberger Tor und verloren am Ende mit 2:3. Foto: Eibner

Oberliga: SGV-Torjäger trifft bei Freiberger 2:0-Erfolg gegen die TSG gleich doppelt. Mit Trainerstimmen.

SGV Freiberg – TSG Balingen 2:0 (1:0). Nichts zu erben gab es für die Oberliga-Fußballer der TSG Balingen im Gastspiel bei der besten Mannschaft der Rückrunde in Freiberg. Spetim Muzliukaj sorgte mit einem Doppelpack dafür, dass der Sport- und Gesangsverein seine Erfolgsserie fortsetzte und weiter im Titelrennen bleibt.

In einer ereignisarmen Begegnung hatten die Gäste nach 14 Minuten die erste Gelegenheit: ein Freistoß von Jonas Wiest aus 30 Metern setzte tückisch auf und stellte SGV-Goalie Henning Bortel vor Probleme, der den Ball aber noch zur Ecke klärte.

In der Folge erlebten die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, in der die Hausherren mehr Ballbesitz hatten, Balingen aber immer wieder auf die Chance lauerte, nach Ballgewinnen schnell umzuschalten und Konter zu fahren. So wie in der 25. Minute, als Lukas Foelsch mit einem Steilpass Marc Pettenkofer auf der rechten Seite einsetzte. Der legte zurück auf Wiest im Strafraum, doch dessen Schuss wurde geblockt. Zwei Minuten später strich ein Freistoß-Schlenzer von Kapitän Manuel Pflumm nur knapp über das Freiberger Gehäuse, und einen weiteren Freistoß von Wiest faustete Goalie Bortel ins Aus.

Die TSG störte Freiberg nun schon früh im Spielaufbau und verschaffte sich so immer mehr Zugriff auf das Spiel. Glück hatte der SGV, dass eine scharf Flanke von Wiest knapp am Kopf von Jörg Schreyeck und auch am langen Pfosten vorbei flog (35.).

Da wirkte es wie eine kalte Dusche, dass die Gastgeber ihre erste gute Möglichkeit zur Führung nutzten: Hakan Kutlu schickte Shaban Ismaili auf dem rechten Flügel, der drang bis zur Grundlinie vor und passte vors Tor; TSG-Goalie Marcel Binanzer lenkte den Ball zwar ab, doch das Leder landete direkt bei Spetim Muzliukaj, der aus acht Metern zum 1:0-Halbzeitstand (42.) abstaubte.

Nach der Pause verstärkte die TSG ihre Offensivbemühungen und drängten auf den Ausgleich. Dusel hatte der SGV in der 52. Minute, als Pettenkofer durchs Mittelfeld marschierte und in den Strafraum flankte, wo Tobias Fausel den Ball beinahe ins eigene Netz abfälschte.

Dafür zeigte der SGV auf der Gegenseite gnadenlose Effektivität und nutzte seine zweite Chance in der 57. Minute zum 2:0. Wieder war es Muzliukaj, der eine Flanke aus dem Halbfeld von Demir Januzi an der Strafraumgrenze mit einem sehenswerten Seitfallzieher zu seinem zweiten Treffer verwandelte.

Damit war der Drops gelutscht – denn mehr als einen Distanzschuss von Foelsch, der knapp vorbei strich (75.) und eine Direktabnahme des eingewechselten Jan Ferdinand, der den Ball aus 18 Metern knapp übers SGV-Gehäuse jagte (83.), gelang der TSG in der Schlussphase nicht mehr. Und so brachte Freiberg brachte die Führung über die Zeit. SGV Freiberg: H. Bortel; Ismaili, Muzliukaj, Kutlu (83. Öztürk), Deutsche (65. Bahadir), Januzi, S. Bortel, Kunde, Fausel, Kuengienda (56. Savranlioglu), Oubeyapwa. TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Schreyeck, Sahin (75. M. Wissmann), K. Akkaya, Wiest (46. Ferdinand), Pettenkofer, Di Lucia (62. T. Wissmann), Pflumm, Foelsch, Mundt. Tore: 1:0, 2:0 Muzliukaj (42./57.). Schiedsrichter: Tobias Doering (Brigachtal). Zuschauer: 375.

Trainerstimmen:

Matthias Zahn (TSG Balingen): "Wenn man kein Tor schießt, kann man nur hoffen, dass man selbst keins kassiert und zu Null spielt. Doch dafür hat Freiberg einfach zu viel individuelle Qualität, deshalb kann man das nicht einplanen. Speziell das zweite Tor hat gezeigt, wie man aus einer normalen Abschlusssituation im Strafraum einen überragenden Treffer machen kann. Das war das, was uns heute gefehlt hat. Was die Ordnung und die Rhythmuswechsel anbelangt, haben wir es ganz gut gemacht. Allerdings hat uns im Angriff etwas Esprit gefehlt. Ich weiß, das hört sich blöd an, wenn man 0:2 verliert. Mit der Leistung der einzelnen Spieler kann ich aber weitestgehend zufrieden sein."

Ramon Gehrmann (SGV Freiberg): "Es geht mir immer darum, dass meine Spieler eine gute Leistung zeigen, und das haben sie gemacht. Wir wussten, dass Balingen extrem gefährlich ist, vor allem mit ihren Diagonalbällen. Wenn sie dann Tempo aufnehmen, sind sie nur schwer aufzuhalten. Das haben wir aber sehr gut verteidigt. Unsere beiden offensiven Außenspieler haben viel dazu beigetragen, dass wir nur wenig Gefahr zugelassen haben. Das 1:0 freut mich besonders, denn ich habe vor dem Spiel noch zu Spetim Muzliukaj gesagt, dass er noch gieriger in die Bälle reingehen soll. Beim 2:0 war er dann so selbstbewusst, dass er ein richtiges Zaubertor gemacht hat. Ich kann fast wunschlos glücklich nach Hause gehen; die Spieler haben es toll gemacht."