Schneefal ohne Ende auf der B 27 bei Hechingen. Foto: sb

Heftige Schneefälle bringen den Verkehr teilweise zum Erliegen

Zollernalbkreis - Räumfahrzeuge im Dauereinsatz, liegengebliebene Laster und Autos, eine Vielzahl von Unfällen: Das war gestern die Bilanz nach den starken Schneefällen am Mittwoch und Donnerstag.Bereits in den frühen Morgenstunden war es auf der Bundesstraße 27 zwischen Balingen und Hechingen im Bereich der Abfahrt Owingen und der Wessinger Senke zu starken Behinderungen gekommen. Vor allem die schweren Laster hatten bergauf und bergab Probleme. Die Autofahrer kamen kilometerweit nur im Stop-and-go-Verkehr voran.

Auch der Stich zwischen Bisingen und Onstmettingen war in den frühen Morgenstunden nicht mehr befahrbar. Die Lage entspannte sich nur langsam, weil immer wieder Lastzüge hängenblieben. Obwohl die Polizei den Verkehr regelte, kamen manche Verkehrsteilnehmer kaum vom Fleck. Einer zog Schneeketten auf, ein anderer war auf fremde Hilfe angewiesen, um nach einem Ausrutscher wieder auf die Straße zu kommen.

Auch die Steigung zwischen Pfeffingen und Tailfingen war gestern Vormittags nicht zu befahren. Ein Brummi hatte sich quergelegt.

Besonders stark beeinträchtigt war der Verkehr unmittelbar vor Brittheim. Mehrere Laster waren von der Fahrbahn abgekommen und teilweise bis zu den Achsen im unbefestigten Fahrbahnrand eingesunken. Zur Bergung musste schweres Gerät angefordert werden. Außerdem musste die L 415 wegen Schneebruchs gesperrt werden. Sie kann bis Montag nicht befahren werden, wie die Polizei mitteilt.

Glück im Unglück hatte auf dieser Strecke ein 29-jähriger Autofahrer um 2.15 Uhr. Auf der schneeglatten Fahrbahn kam er mit Sommerreifen ins Rutschen und schleuderte ins Gelände. Er blieb unverletzt, am Fahrzeug entstand nur geringfügiger Schaden.

Im Schlichemtal war ein Mitarbeiter der Firma Koch in Ratshausen besonders gefordert. Er war mehrmals mit seinem Schaufellader im Einsatz. So zog er zwischen Ratshausen und Schömberg einen Sattelschlepper und einen Bus ebenso wieder in die Spur wie mehrere Laster im Fuchsloch zwischen Schömberg und Dotternhausen.

Und als hätten die Bewohner im Schlichemtal nicht schon genug mit dem Schnee zu kämpfen gehabt – sie mussten auch noch mit einem Stromausfall fertig werden. Wie Irmgard Leibing vom EnBW-Regionalzentrum Tuttlingen mitteilte, waren drei 20 000-Volt-Leitungen durch Schneebruch beschädigt worden. In Hausen am Tann und in Teilen von Tieringen war der Strom von 6.01 bis 8.04 Uhr weg; in weiteren Teilen von Tieringen sogar bis gegen 15 Uhr. In Ratshausen, Weilen unter den Rinnen und in Schörzingen waren Bürger teilweise von 8.02 bis 10.07 Uhr ohne Strom. Mitarbeiter des EnBW-Bezirkszentrums Wehingen waren ununterbrochen im Einsatz, um die Störungen zu beheben.

Gegen 16 Uhr zog die polizei eine vorläufige Bilanz: Im Raum Albstadt wurden acht Unfälle registriert, der Schaden: 18 000 Euro. 22 000 Euro waren es bei neun Unfällen im Bereich Balingen. Mindestnes 70 000 Euro Schaden kamen bei 19 Unfällen im Raum Hechingen zusammen.