Drei Männer sind am Landgericht Hechingen wegen Bandendiebstahls angeklagt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Justiz: Drei Weißrussen stehen wegen schweren Bandendiebstahls vor dem Landgericht Hechingen

Hechingen. Vor dem Landgericht Hechingen hat am Freitag der Prozess gegen drei Weißrussen begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten schweren Bandendiebstahl in mehreren Fällen vor.

Laut Anklageschrift sind die drei Männer Teil einer mindestens siebenköpfigen weißrussischen Diebesbande, die bundesweit hauptsächlich Felgen, Reifen, Quads und Motorräder gestohlen haben soll, um sie in Osteuropa zu verkaufen. Den drei Angeklagten im Alter zwischen 35 und 41 Jahren werden Diebstähle und Einbrüche in Süddeutschland vorgeworfen. Unter anderem sollen sie auch in ein Autohaus in Balingen eingestiegen sein.

In der Anklage heißt es, die drei Männer seien im Mai dieses Jahres nach Deutschland eingereist, um gezielt bei Deponielagern, Baufirmen und Autohäusern einzubrechen und sich mit dem Diebesgut zu bereichern. So hätten sie zum Beispiel im Juni Dieselkraftstoff im Wert von rund 450 Euro aus Baufahrzeugen gepumpt, um ihn selbst zu verwenden. Innerhalb weniger Tage sollen sie in mehrere Porschezentren in Baden-Württemberg eingebrochen sein. Dort hätten sie in zwei Fällen je einen Porsche Cayenne aufgebockt, um die Räder im Gesamtwert von rund 16 000 Euro abzumontieren.

Ihre größte Beute haben die Angeklagten wohl in einem Autohaus in Balingen gemacht: Hier sollen sie eingebrochen sein und mehrere BMW-Motorräder im Wert von 60 000 Euro in ihren Sprinter geladen haben. Von dort aus seien sie direkt an die polnische Grenze gefahren, um die Hehlerware zu verkaufen.

Der Vorsitzende Richter Breucker informierte die Angeklagten darüber, dass die Ermittlungsbehörden "eine Menge Beweismaterial" in Form von Telefonüberwachungen, Videos, Fotos und Zeugenaussagen bereitgestellt hätten. Vor diesem Hintergrund sei eine Verständigung möglich, die Zeit bei der Beweisaufnahme sparen könnte.

Nachdem alle drei Angeklagten, über ihre Verteidiger eine Verständigung vor dem nächsten Prozesstermin angeregt hatten, setzte der Richter das Gespräch für Dienstag, 20. Dezember, an. An diesem Tag soll auch der Prozess fortgesetzt werden.