Die Polizei zeigt auf dem Festivalgelände Präsenz und spricht von einem ruhigen Wochenende. Foto: Maier

Polizei zieht positive Bilanz des Festivals "Bang Your Head" in Balingen. Auch DRK meldet ein ruhiges Wochenende.

Balingen - Auch in diesem Jahr ist das Metal-Festival Bang Your Head nach Angaben der Polizei ausgesprochen friedlich verlaufen – sowohl auf dem Messegelände als auch auf den Campingplätzen gab es keine besonderen Vorfälle. Das DRK meldet 289 Hilfeleistungen.

Lediglich zwei nicht folgenschwere Verkehrsunfälle im Umfeld der Großveranstaltung, der Diebstahl einer Bauchtasche mit einigen hundert Euro Bargeld und Ausweispapieren, ein Handydiebstahl, ein Körperverletzungsdelikt und der Verdacht auf die betrügerische Erlangung von vier Eintritts-Bändchen wurden von der Polizei am Wochenende registriert. Ein mögliches Sexualdelikt wurde in der Nacht zum Sonntag polizeilich aufgenommen. Hier stehen weitere Ermittlungen der Kriminalpolizei zur Klärung des Sachverhalts an.

Auf dem Konzertgelände und den Camps habe an allen Veranstaltungstagen stets eine ausgesprochen friedliche Stimmung geherrscht, teilt die Polizei weiter mit.

Nur der Wettergott hat es diesmal nicht ganz so gut mit den Headbangern gemeint: Hin und wieder schüttete es wie aus Kübeln – vor allem am Samstag. Allerdings blieben die befürchteten und zum Teil auch angekündigten Unwetter blieben aus. Die Verantwortlichen hatten sich jedoch auf alle möglichen Eventualitäten eingerichtet und die entsprechenden Maßnahmen für die Sicherheit der Festivalbesucher abgesprochen und vorbereitet.

Laut Polizei ist es beim Festival auch zu keinen gravierenden Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung gekommen. Gemessen an der Größe des Events und den Auswirkungen vergleichbar großer Veranstaltungen hätten sich die daraus resultierenden polizeilichen Einsätze in einem "positiv zu sehenden Rahmen" gehalten.

Nachdem in den Vorjahren bei der An- und Abfahrt der Festivalbesucher einige Fahrzeugführer unter Alkohol- oder Betäubungsmitteleinfluss bei Verkehrskontrollen festgestellt wurden, lag hierin wieder ein Schwerpunkt der Verkehrsüberwachung.

Bei den Anfahrtskontrollen der Verkehrspolizei auf der Bundesstraße 463 bei Haigerloch ergaben sich insgesamt acht Beanstandungen. Zwei Personen führten eine geringe Menge Marihuana mit sich, zwei Personen waren zur Festnahme ausgeschrieben, konnten jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Neben zwei weiteren Verkehrsordnungswidrigkeiten wurde wegen des Mitführens eines verbotenen Messers ein Verstoß gegen das Waffengesetz registriert.

Bei den Abfahrtskontrollen am gestrigen Sonntagvormittag haben die Festivalbesucher laut Polizei ein "insgesamt diszipliniertes Verkehrsverhalten" an den Tag gelegt. Es sei lediglich zu einer Beanstandung nach dem Waffengesetz gekommen. Die offene und verdeckte Präsenz der Polizei außerhalb des Festgeländes und in den Nächten, wobei die örtlichen Kräfte durch Beamte der Bereitschaftspolizei verstärkt wurden, haben laut Polizeibericht auch mit dazu beigetragen, dass die Zahl der registrierten Straftaten "als gering zu bezeichnen ist". Diebstähle auf den Camps durch so genannte Zeltschlitzer seien in diesem Jahr nicht verzeichnet worden.

Besonders erwähnenswert für die Polizei ist die "sehr gute Zusammenarbeit" mit sämtlichen Beteiligten, von der Stadtverwaltung über den Veranstalter bis hin zu den DRK- und Feuerwehrkräften.

Laut DRK waren in Spitzenzeiten 50 Helfer und mehrere Notärzte im Einsatz. "Wir hatten durchschnittliche Einsatzzahlen", so Einsatzleiter Jens Stingel. 289 Hilfeleistungen habe man über das Wochenende gezählt. Die Erkrankungen und Verletzungen waren breit gefächert. "Beim Bang Your Head wird man mit vielen Situationen konfrontiert", weiß Stingel. So wollte ein Besucher eine Infusion ausleihen, um sie selbst seinem Kumpel auf dem Campingplatz zu verpassen. Das ließen die DRK-Helfer natürlich nicht zu. "Die Infusion wird von einem Arzt gelegt", informierte der DRK-Helfer freundlich. Mit 15 Transporten in die Klinik mussten wenige Besucher zur weiteren Untersuchung dorthin gebracht werden. Dies liegt laut DRK auch an den sehr guten Behandlungsmöglichkeiten vor Ort und der Tatsache, dass erfahrene Ärzte über den weiteren Verlauf sofort entscheiden können.

Bis zum Freitagnachmittag hatten die Helfer bereits 35 Hilfeleistungen registriert, am Samstag summierten sich die Zahlen. Geprägt war das Wochenende aber auch von den Unwetterwarnungen. Hierzu, so das DRK, hätten einige Besprechungen stattgefunden.