Informieren, beraten, ausprobieren: Noch bis Samstag kommen bei der Bildungsmesse "Visionen" Unternehmen und künftige Auszubildende miteinander in Kontakt. Foto: Müller

Veranstaltung startet am Donnerstag in Balingen und zeigt Wege nach Schulabschluss auf.

Balingen - Frühzeitig sollen Schüler im Zollernalbkreis Impulse erhalten, wie es für sie nach ihrem Schulabschluss beruflich weitergehen kann. Dazu dient die Messe "Visionen", die am Donnerstag startet.

Der Nutzen der Veranstaltung soll vielschichtig sein. Das ließ sich bereits am Teilnehmerkreis eines Pressegesprächs erkennen, zu dem die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Zollernalbkreises eingeladen hatte: Unternehmensvertreter, Dozenten, Schulleiter und Auszubildende aus Industrie und Handwerker saßen beisammen.

Informationen sollten die Jugendlichen frühzeitig erhalten, betonte Markus Lehmann von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Das heiße: zwei Jahre vor dem jeweiligen Abschluss, damit sie sich frühzeitig Gedanken über ihren weiteren Weg machen können. Das gelte auch für Gymnasiasten, die dank "G8" bereits mit 17 Weichen stellen müssten.

Die Bedeutung von "Visionen" für große Unternehmen verdeutlichte Nicolai Wiedmann, Ausbildungsleiter bei Groz-Beckert: Sein Unternehmen gewinne über diese Messe spürbar Bewerbungen – auch wenn sich das nicht exakt quantifizieren lässt. Zwar sei Groz-Beckert noch in der Situation, auf 50 Ausbildungsstellen 700 Bewerbungen zu erhalten – aber dafür müsse man sich auch anstrengen. Eine zentrale, große Bildungsmesse sei dabei wichtig: Auch große Firmen könnten es sich nicht leisten, auf vielen verschiedenen Veranstaltungen vertreten zu sein.

Seit sechs Jahren richtet sich die Messe an alle Schüler, von Hauptschule bis Gymnasium. Folgerichtig sind unter den 110 Ausstellern auch 14 Handwerkerinnungen. Dass deren Meisterbetriebe von "Visionen" direkt profitieren können, bestätigte Andreas Ehnis, Zimmermannslehrling im zweiten Jahr. Er sei so zu einem Praktikum und letztlich einer Lehrstelle in "seiner" Firma gekommen: "Dazu habe ich mich durch die Messe inspirieren lassen."

Aus Perspektive der Schulen im Kreis unterstrich Uli Müller, Leiter der Schömberger Realschule, die Bedeutung der Veranstaltung: "Diese ist eine richtige Bereicherung für unseren BORS-Unterricht." Derzeitige Schüler träfen in den Podiumsdiskussionen und an den Ständen von "Visionen" Ehemalige. Das erleichtere Kontakte.

Die wichtigste Personengruppe saß indes gar nicht am Tisch: die Schüler, um die sich bei "Visionen" letztlich alles dreht. Sie sind in der komfortablen Situation, dass zunehmend die Unternehmen um die Leistungsfähigen und -wiligen unter ihnen konkurrieren.

Das zeigt sich inzwischen auch in den Pflegeberufen, wie Martin Bummer vom Vorstand der Stiftung St. Elisabeth veranschaulichte, die im Kreis drei Einrichtungen betreibt: Für die jährlich 25 Ausbildungsplätze müsse man inzwischen gezielt junge Bewerber ansprechen. Deshalb ist die Stiftung in diesem Jahr zum ersten Mal bei der Bildungsmesse Visionen dabei. Auch der Schwarzwälder Bote bildet aus – im kaufmännischen, technischen und Kommunikationsbereich. Die Mediengesellschaft informiert über Ausbildungsangebote an Stand C 28. Außerdem spricht Mathias Bächle von der Südwest Medien Holding GmbH am Samstag, 24. September, ab 11.30 Uhr im Atelier Türke Forum über das Thema "Das A bis Z einer erfolgreichen Bewerbung".

Weitere Informationen: Auftakt der Messe "Visionen" ist am morgigen Donnerstag, 22. September, um 9.30 Uhr in der Volksbankmesse und um 8.30 Uhr in der Sparkassen-Arena.