Flensburgs Anders Zachariassen versucht, Manuel Frietsch am Wurf zu hindern. Foto: Eibner

Handball: Gute Erinnerungen an Flensburg. Beim 20:20 des HBW netzte er fünfmal ein.

Den 1. April 2015 wird Manuel Frietsch immer in guter Erinnerung behalten. Beim 20:20 des HBW Balingen-Weilstetten gegen die SG Flensburg-Handewitt netzte er fünfmal ein. Am Sonntag startet Frietsch mit dem HBW in Flensburg (17.15 Uhr) in die neue Spielzeit.

Im ersten Abschnitt fristete der 24-Jährige in der Balinger Sparkassen-Arena sein Dasein noch auf der Bank, nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit schweißte er mit seiner linken Klebe den Ball fünfmal an SG-Keeper Mattias Andersson vorbei ins Netz und hatte damit großen Anteil daran, dass der HBW mit dem 20:20 einen wichtigen Punkt im Rennen um den Klassenerhalt feierte. Für Frietsch war die Partie sicherlich der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere. "Klar, so ein Spiel vergisst man nicht", sagt Frietsch, den die Flensburger damals überhaupt nicht auf der Rechnung hatten.

Im Winter war Frietsch vom Drittligisten SG Leutershausen zum Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten gewechselt. Bei den "Roten Teufeln" von der Bergstraße hatte er zuvor ebenso wie sein Teamkollege Niklas Ruß bereits Erfahrung in der 2. Liga gesammelt. Beim HBW sollte er in der vergangenen Rückrunde den Takt der Bundesliga aufnehmen, um in dieser Spielzeit richtig anzugreifen. "Bisher ist es hier für mich zufriedenstellend gelaufen. Ich habe einige Schritte nach vorne gemacht", sagt Frietsch, der nun darauf brennt, endlich wieder um Punkte zu spielen. "Ich freue mich sehr auf den Start, die Vorbereitung war zwar gut, hat sich dann doch ewig hingezogen", sagt der Physikstudent, der derzeit an seiner Bachelor-Arbeit zum Thema Astroteilchenphysik schreibt.

Dass es im rechten Rückraum beim HBW in dieser Saison ein Gedränge gibt – außer ihm gehen Routinier Alexandros Vasilakis und Neuzugang Julian Krieg auf dieser Position auf Torejagd – erachtet der 24-jährige Linkshänder als wenig problematisch. "Menschlich verstehen wir uns sehr gut. Natürlich gibt es eine Konkurrenzsituation. Es wird sich wohl von Woche zu Woche entscheiden, wer spielt."

Dass es zum Saisonauftakt ausgerechnet gegen Flensburg geht, findet der Mann mit der linken "Fackel" klasse. "Das hat weniger mit dem Spiel im April zu tun. Ich freue mich einfach darauf, gegen einen solchen Riesen-Gegner zu spielen. Spiele gegen Flensburg oder den THW Kiel sind immer etwas besonderes." Ohnehin sieht er die Flensburger in dieser Saison als den heißesten Anwärter auf die Meisterschaft. "Kiel hat zwar am Mittwoch den Supercup gewonnen und eine unglaublich starke erste Sieben, aber Flensburg hat einen breiteren Kader und ist in der zweiten Reihe besser aufgestellt."

Und wie schätzt Frietsch den aktuellen Leistungsstand des HBW ein? "Schwer zu sagen, wir hatten bisher nur ein Spiel gegen einen Bundesligisten, und das war Mitte der Vorbereitung. Aber ich habe ein gutes Gefühl."

18 Mal standen sich der HBW Balingen-Weilstetten und die SG Flensburg-Handewitt bislang in der Handball-Bundesliga gegenüber. Die Bilanz spricht ganz klar gegen die Schwaben. Bislang gelang ihnen noch kein einziger Sieg, 16 Mal zogen sie den Kürzeren. Zweimal sprang zumindest ein Unentschieden heraus. Am 27. Dezember 2008 beim "Heimspiel" in der Stuttgarter Porsche-Arena (30:30) und in der vergangenen Saison, als der HBW dem hohen Favoriten in der Balinger Arena ein 20:20 abrang.