HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer ist tief enttäuscht über die Entscheidung des Schiedsgerichts, die dem HSV doch die Lizenz beschert. Foto: Eibner

Hamburg bleibt in Liga eins. Unverständnis beim HBW. "Schlag ins Gesicht für alle Vereine, die wirtschaftlich vernünftig arbeiten."

Am Mittwochabend gegen 21 Uhr platzte die Bombe: Der HSV Handball Hamburg erhält nun doch die Lizenz für die kommende Spielzeit in der 1. Handball-Bundesliga.

Nacht achstündiger Sitzung im Hotel "Holiday Inn" in Minden revidierte das Schiedsgericht der HBL die zuvor von einer unabhängigen Lizenzierungskommission in zwei Instanzen getroffene Entscheidung, den finanziell schwer angeschlagenen Hanseaten die Spielgenehmigung für die Saison 2014/2015 wegen fehlender wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zu verweigern.

Allerdings erhält der HSV Handball die Lizenz unter der Bedingung, dass die Abdeckung einer Liquiditätslücke in Millionenhöhe bis zum 1. Juli 2014 gegenüber der DKB Handball-Bundesliga nachgewiesen wird. Erfolgt dies von Seiten des HSV Handballs nicht fristgemäß, gilt die Lizenz als nicht erteilt. Darüber hinaus ist die Lizenzerteilung mit der Erfüllung weiterer finanzieller Bedingungen verbunden.

Erhält der HSV die Lizenz, muss der HBW Balingen-Weilstetten den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten. Denn HBL-Geschäftsführer kündigte bereits an: "Die Bundesliga wird auf jeden Fall nur mit 18 Vereinen spielen."

Für HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer ist die Entscheidung unfassbar. "Das ist unglaublich, was da in Minden passiert ist. Das ist ein Schlag in die Gesichter aller Klubs, die wirtschaftlich vernünftig arbeiten. Da muss sich der deutsche Handball nicht wundern, wenn er in ein Licht gerückt wird, in das er eigentlich nicht hinein gehört", sagt der Balinger Manager. "Wir haben die Planung auf die 1. Bundesliga ausgerichtet, und jetzt, wenige Wochen bevor es los geht, sollen wir wieder anders planen. Das ist der Wahnsinn! Jetzt werden wir uns erst einmal schütteln und über die ganze Sache schlafen. In den nächsten Tagen müssen wir uns dann zusammensetzen und beraten, wie wir dann weiter vorgehen werden."