Blick vom Stadtkirchenturm: Die Lasershow erhellt gestern Abend den Marktplatz - das ist der Startschuss für "Freiraum". Die neue Initiative will die Kreativität in der Balingen fördern. Foto: Maier

Von Balingern, für Balingen: Neue Initiative will Kreativität fördern und möglicht viele zusammenführen.

Balingen - Ist Balingen kreativ? Und wie, meinen Dirk Baur, Peter Blechmann, Uwe Fliegauf, Bernhard Jung und Frank Türke. Sie haben die Initiative "Freiraum – Balingen kreativ" gegründet. Fördern, ans Licht bringen und vernetzen wollen sie mit der Plattform das schöpferische Potential der Balinger.

Eine Lasershow, orchestriert von Dirk Baur, gab gestern Abend auf dem Marktplatz den – natürlich kreativen – Startschuss für das Projekt. Die von unten nach oben verlaufenden Lichtstrahlen waren zugleich ein Symbol für die Absicht der "Freiraum"-Initiative: Kreativität, sind die Macher einig, muss von unten, kann nur aus der Mitte der Balingerschaft heraus entstehen, weil sie genau dort verwurzelt ist, an vielen Stellen, in vielen Köpfen. Diese kreative Vielfältigkeit zusammenzuführen ist eines der wichtigsten Ziele der Initiative.

Bewusst haben Baur, Blechmann, Fliegauf, Jung und Türke dabei nicht nur Kunstschaffende wie Maler und Musiker im Sinn. Kreativität sei heute in vielen Bereichen gefordert, ob in Schulen, in Betrieben, im Sport, sagt Frank Türke. Überall, wo neue Lösungen gefunden werden müssten, werde der Mensch schöpferisch tätig. Dafür wolle "Freiraum" ein Bewusstsein schaffen. Seit Monaten haben sie an dem Projekt gearbeitet.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann steht dem Vorhaben ebenso positiv gegenüber wie Stadthallen- und Kulturchef Ulrich Klinger. Die Gedanken und Ziele könne er nur unterstützen, sagte Klingler gestern, der Kunst- und Veranstaltungsstadt Balingen stehe das sehr gut an. Jedwede Bemühungen in dieser Richtung stellten "ein Mosaiksteinchen in der kulturellen und kreativen Entwicklung von Balingen" dar.

Die Initiative muss dabei nicht bei Null anfangen. Schon heute wirken Kreative an vielen Stellen der Stadt daran mit, eine lebenswerte Umgebung und das kreativ-kulturelle Dienstleitsungsangebot zu schaffen, das zu einem Wirtschaftsfaktor geworden ist und Balingen damit für viele Unternehmen der kreativen Wirtschaft und auch der Kreativwirtschaft interessant macht. Zugleich besteht bereits ein lebendiges Netzwerk mit städtischen Institutionen, Vereinen, Unternehmen und Personen als Knotenpunkten. Dieser Balinger Kreativität will "Freiraum" eine Plattform bieten, ein Forum schaffen für Austausch, Vernetzung und Verstärkung.

Entstanden ist die Idee für die Initiative als Antwort auf die Frage, was auf die großen Kunstausstellungen folgen könnte, mit denen Balingen sich in den vergangenen 30 Jahren einen Namen als Kunststadt gemacht hat. Die Geschichte der großen Schauen, die zuletzt nicht mehr von Erfolg gekrönt war, wollen die fünf Gründer auf neue Art und Weise fortschreiben – ein Projekt "von Balingern für Balingen", wie es Bernhard Jung formuliert. Es werde Zeit, etwas Neues anzugehen. Der Name des Projekts wurde gewählt, weil man den "kreativen Freiraum unserer Stadt zum Leben erwecken" wolle.

Ein konkretes Ziel – etwa eine Ausstellung oder ein Konzert – haben die Macher nicht vor Augen. "Wir lassen es sich entwickeln – und wir sind sicher, dass es sich gut entwickeln wird."

Ein Termin steht indes schon fest: Über das Thema Kreativität diskutieren am Freitag, 12. September, um 19 Uhr im Kleinen Saal der Stadthalle Dirk Baur, Aco Stevic, Manfred Wörner und Matthias Bartl. Allesamt Kreative, alle aus verschiedenen Bereichen, alle aus Balingen – klar.

Weitere Informationen: www.freiraum-balingen.de