Philipp-Matthäus-Hahn-Schule bewirbt sich um "Lernfabrik 4.0" und hat pädagogisches Konzept ausgearbeitet
Balingen (gu). Das Land Baden-Württemberg hat im Frühjahr die "Allianz Industrie 4.0" gegründet. Das Ziel: Nachwuchskräfte auf die zunehmende Digitalisierung vorzubereiten. Sogenannte "Lernfabriken 4.0" an beruflichen Schulen werden mit bis zu vier Millionen Euro gefördert. Auch der Zollernalbkreis möchte profitieren und ein Kompetenzzentrum an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen einrichten. Dazu muss ein Projektvorschlag in Kooperation mit der regionalen Wirtschaft bis 23. Oktober beim Ministerium für Finanzen und Wirtschaft eingereicht werden.
In einem Auswahlverfahren will das Ministerium dann acht Schulen benennen, die vom Land finanziell unterstützt werden. Die Konzeption der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule zur "Lernfabrik 4.0" ist Thema im Schul-, Kultur- und Sozialausschuss des Kreistags am heutigen Montag ab 17 Uhr im Sitzungssaal des Landratsamts.
Der Fördersatz des Landes beträgt bis zu 40 Prozent des Investitionsvolumens; es sei davon auszugehen, dass das Ministerium eine substantielle Beteiligung der Wirtschaft erwarte, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Das beseutet, dass die Unternehmen zehn Prozent der Kosten übernehmen müssten. Im Gegenzug könne die Lernfabrik außerhalb der Unterrichtszeiten von den Unternehmen für Weiterbildungsmaßnahmen genutzt werden. Die restlichen Kosten müsste der Landkreis übernehmen. Dazu soll ein Betrag von 625 000 Euro im Haushalt 2016 eingestellt werden. Darin enthalten sind Umbaukosten von 60 000 Euro sowie 25 000 Euro für Schulungskonzepte und Qualifizierungsmaßnahmen.
Zielgruppe der "Lernfabrik 4.0" sind hauptsächlich die Auszubildenden in dualen Ausbildungsgängen aus den Fachbereichen Metall- und Elektrotechnik, die Schüler der Technikerschulen sowie die Teilnehmer an Weiterbildungs- und Trainingsangeboten von Unternehmen.
Für den Fall, dass die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule bei den Fördermitteln nicht zum Zug kommt, beantragt sie, ein Labor für Steuerungstechnik einzurichten. Geschätzte Kosten: 100 000 Euro.
