Noch dürfen Dieseltriebwagen der Zollernbahn in Stuttgart einfahren. Nach Fertigstellung von Stuttgart 21 ist das nicht mehr möglich. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Elektrifizierte Verbindung nach Stuttgart kann aber ohne GVFG-Mittel unmöglich finanziert werden

Zollernalbkreis (gu). Fest steht: Der Landkreis will die Projektplanung für die RegionalStadtBahn weiter vorantreiben und abschnittsweise auch umsetzen. Einmal mehr ist die Schienenanbindung Thema in der Kreistagssitzung am kommenden Montag. Um die Sache anzugehen, müssten sich die Projektpartner allerdings auf eine gewisse Struktur einigen. Ganz gleich, ob es dann eine GmbH oder ein Zweckverband sein wird, muss im Vorfeld auch geklärt werden, wer die Trägerschaft übernehmen und in der Betriebsführung vertreten sein wird. Die Kreisverwaltung schließt eine alleinige Betriebsträgerschaft aus.

Das Zeitfenster ist eng: Um Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) zu bekommen, muss die Maßnahme bis 2019 gebaut und abgerechnet sein. Nach Gesprächen mit dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sowie dem Parlamentarischen Staatsekretär Enak Ferlemann (CDU) vom zuständigen Ministerium in Berlin soll nun versucht werden, ein erstes Modul der RegionalStadtBahn in den nächsten sechs Jahren umzusetzen. Das Modul I tangiert den Zollernalbkreis allerdings nicht; es betrifft nur die Ammertal- und Ermstalbahn.

Auf Antrag der SPD-Kreistagsfraktion wurde ein Zeitplan erstellt, wie es – sollten die GVFG-Zuschüsse doch noch bewilligt werden – für den Zollernalbkreis ablaufen könnte. Dem zufolge könnte die Vorplanung im Juli 2014 abgeschlossen sein. Von April 2014 bis Januar 2017 könnte die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erfolgen, von August 2016 bis Dezember 2019 die Umsetzung. Landrat Günther-Martin Pauli hatte in diesem Zusammenhang von einer "Punktlandung" für die Zollernbahn gesprochen.

Planfall 5 sieht zwar keinen zweigleisigen Ausbau, dafür aber eine komplette Elektrifizierung der Zollern- und Talgangbahn vor. Damit seien die Aussichten, bis zur Fertigstellung von Stuttgart 21 eine elektrifizierte Strecke zu haben, gar nicht so schlecht. Für den zweigleisigen Vollausbau hatten die Gutachter einen Zeitplan bis 2021 ermittelt.

Wenn die Mitfinanzierung durch Bund und Land sichergestellt ist, kann in die Entwurfs- und Genehmigungsplanung gegangen werden. Ohne Zuschüsse ist Ende der Fahnenstange.