Schüler und Lehrer der Jugendmusikschule Balingen geben Konzert / Einblick in die Entstehung der Werke

Von Julius Fiedler

Balingen. Zu ihrem 60-jährigen Bestehen veranstaltet die Jugendmusikschule Balingen eine vierteilige Konzertreihe. Unter dem Motto "Klavierissimo" zeigten am Sonntag Klavierlehrer und -schüler in der "Klavier-Klinik" ihre Fähigkeiten am Tasteninstrument.

Voll waren die Räume in der Balinger Richard-Strauß-Straße – so voll, dass es Platzprobleme gab. Kein Wunder: wenn mehr als 50 Schüler und sechs Lehrer, insgesamt also weit über 100 Klavierhände mit den Tasten spielen, wollen das viele hören.

So freute sich Josef Lohmüller, Leiter der Jugendmusikschule, über ein "übervolles Haus". Ebenfalls erfreut äußerte sich "Klavier-Klinik"-Betreiber David Klavins, der seine Räume vor dem Umzug in das neue Gebäude noch einmal richtig mit Leben und Musik gefüllt sah.

Dafür sorgten junge Pianisten aller Altersklassen mit interessanten Stücken, intoniert an bis zu vier Klavieren und von bis zu zwölf Händen. Neben jazzigen Kompositionen bot das von den Klavierlehrern der Jugendmusikschule zusammengestellte Programm einen bunten Streifzug durch alle möglichen Stile der Klaviermusik. Schnelle und laute Stücke gab es ebenso wie ruhigere Titel.

Neben deutschen Komponisten wurden auch Stücke von Liedschöpfern aus anderen Ländern und Kulturen vorgetragen, beispielsweise der "Säbeltanz" des armenischen Komponisten Aram Chatschaturjan. Auch die 1917 verfassten "Five Easy Pieces" von Igor Strawinsky wurden gespielt; zu jedem der Teile wurde dann die jeweilige biografische Situation Strawinskys während des Ersten Weltkrieges beschrieben, so dass die Zuschauer einen Einblick in die Entstehung des Werks bekamen.

Einen solchen eröffnete auch Uli Kieckbusch, Komponist und Musiklehrer in Balingen: Wenn er nach einem anstrengenden Tag nach Hause komme, da würde ihm zum Abschalten Komponieren am besten helfen. So entstand seine "Elegie" für drei Klaviere, die am Sonntag von drei Schülern uraufgeführt wurde.

Nicht nur die Schüler, sondern auch die Musiklehrer zeigten mit "Ballata e Bizzaria" von Pagnoncelli, dass sie etwas von dem Handwerk verstehen – das sie dann auch ihren Schülern vermitteln wollen.