Nadine Wißmann, Sabine Stengel und Michael Schunke haben die Balinger zu ihren Ideen für den Hinteren Kirchplatz befragt. Foto: Maier

Stadtplaner ziehen positives Fazit nach Befragung. Mehr als 100 Bögen ausgefüllt. Fläche soll erweiterter Stadtplatz werden.

Balingen - Viele Gespräche, interessante Diskussionen, mehr als 100 ausgefüllte Fragebögen und ein klares Meinungsbild: Ein positives Fazit ziehen die Stadtplaner nach der Bürgerbefragung zum Hinteren Kirchplatz. Die Ergebnisse sollen nun in die Planungsentwürfe einfließen.

An vier Tagen hatten Michael Schunke, Sabine Stengel, Nadine Wißmann sowie Stadtplanungsamtsleiter Michael Wagner und Baudezernent Ernst Steidle im September und Oktober an einem Stand auf dem Hinteren Kirchplatz die Balinger zu ihren Ideen und Wünschen betreffend die Zukunft des Platzes und dessen Gestaltung befragt. Statt im stillen Kämmerlein und nur am Schreibtsich zu planen, wollten sie, wie Steidle sagt, die Anregungen der Bürger aufnehmen. Dabei zeigte sich: Die Balinger haben ein großes Interesse an der Zukunft des Hinteren Kirchplatzes, sie wollen bei der Gestaltung, über die der Gemeinderat in den nächsten Monaten entscheidet, mitreden.

Mit mehr als 200 Bürgern sei man ins Gespräch gekommen, sagen Schunke, Stengel und Wißmann. Dabei sei es nicht allein um den Hinteren Kirchplatz, sondern oft und viel auch um alle möglichen Themen der Stadtentwicklung gegangen.

Allein zum Hinteren Kirchplatz wurden mehr als 100 Fragebögen ausgefüllt.

Die wichtigsten Ergebnisse skizzieren die Mitarbeiter des Stadtplanungsamts so: Grundsätzlich hätten die Balinger ein großes Bewusstsein für die Stadtentwicklung. Den jetzigen Zustand des Hinteren Kirchplatzes sehen viele als problematisch und wenig attraktiv an. Dem Plan, die Fläche zwischen Stadtkirche und CityCenter samt einem neuen Kreisverkehr an der Wilhelmstraße neu zu gestalten, stehen die allermeisten aufgeschlossen gegenüber. Viele wünschen sich, dass die Fußgängerzone, die entlang der Friedrichstraße ein Erfolgsmodell ist, auf den Hinteren Kirchplatz ausgedehnt wird – dabei soll aber kein zweiter Marktplatz, keine Kopie entstehen, sondern ein weiterer Stadtplatz mit einer "eigenen Identität".

Quer durch alle Altersgruppen zieht sich dabei der Wunsch, den Platz für alle Generationen attraktiv zu gestalten. Stichworte sind ausreichende Sitzgelegenheiten, eine Pflasterung ohne Stolperfallen, Bäume, wenn möglich auch Spiel- und Sportflächen. Klar geäußert wurde zudem, dass die Stadtbücherei in die Gesamtkonzeption einbezogen werden soll, beispielsweise durch Leseecken im Freien. Und ebenso klar ging die Meinung der Balinger dahin, dass an der Stelle der ehemaligen Krottengrabenschule, also in Fortführung zur Gaststätte Paulaner, kein Gebäude mehr gebaut werden, diese Fläche also wie jetzt als Bestandteil des Platzes erhalten bleiben sollte.

Die Ergebnisse des Bürgerdialogs zum Hinteren Kirchplatz werden nun an das Büro "OK Landschaft" weitergegeben, das beauftragt ist, drei Entwürfe für die Platzgestaltung vorzulegen. Diese werden wohl zu Beginn des nächsten Jahres im Gemeinderat besprochen. Dann fällt auch die Entscheidung, welche Variante gebaut wird. Baubeginn soll laut Baudezernent Ernst Steidle möglichst im nächsten Jahr sein.