ÖPNV: Nachbarkreis lehnt Angebotserweiterung ab. Keine stündlichen Verbindungen zwischen beiden Kreisstädten.

Zollernalbkreis/Rottweil. Die Sache ist geplatzt, trotz Sympathiebekundung durch den Rottweiler Landrat Wolf-Rüdiger Michel. Der Kreistag in Rottweil hat am Sonntag einen Antrag der Grünen-Fraktion und damit die Regiobuslinie von Rottweil nach Balingen mehrheitlich abgelehnt.

Der Kreistag im Zollernalbkreis hatte hierzu noch sein Plazet gegeben. Doch das nützt nun nichts. Das heißt: Es wird keine stündlichen Schnell-Verbindungen zwischen den beiden Kreisstädten Balingen und Rottweil geben. Die Entscheidung war deswegen nicht überraschend, da bereits der Verwaltungsausschuss in Rottweil in nicht öffentlicher Sitzung Mitte April empfohlen hatte, keine Regiobuslinie einzurichten (wir berichteten). Die Aufwertung der Linie 7440 zum Regiobusstandard hätte rund 800 000 Euro im Jahr gekostet. Das Land hätte die Linie drei Jahre lang zu 50 Prozent bezuschusst, der Anteil der Kreise hätte 160 000 (Rottweil), beziehungsweise 240.000 Euro (Zollernalb) betragen.

Die Kreisverwaltung sah darin einen Mehrwert und hätte die Linie für die Projektdauer von drei Jahren ausprobiert, um dann zu schauen, ob sie sich rentiere. Befürworter waren neben den Grünen SPD-Kreisrat Winfried Hecht ("strategisch wichtige Verbindung östlich des Landkreises") und Bernd Richter (ÖDP). Entschiedener Gegner hingegen Eberhard Pietsch (CDU), der davor warnte, noch mehr Geld für den ÖPNV auszugeben. Zuvor hatte der Kreistag nach längerer Diskussion und zähneknirschend bereits beschlossen, eine Deckungslücke beim Verkehrsverbund Rottweil mit jährlich 350 000 Euro zu schließen.