Mit Julian Krieg hat Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten einen Neuzugang für die nächste Saison verpflichtet. Der Linkshänder, derzeit noch bei Pfadi Winterthur unter Vertrag, hat bei den Galliern von Alb einen Zwei-Jahresvertrag ab 1. Juli 2015 unterschrieben. Foto: HBW

Handball: HBW verpflichtet Linkshänder für neue Saison. Am Donnerstag geht's ins Trainingslager.

Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten treibt seine Personalplanungen für die kommende Saison weiter voran. Mit Julian Krieg von Pfadi Winterthur haben die Schwaben einen wurfgewaltigen Linkshänder unter Vertrag genommen, den Trainer Markus Gaugisch schon seit einiger Zeit auf dem Zettel hat.

Der 27-Jährige bringt Meisterschafts- und Europapokal-Erfahrung mit und war vergangene Saison mit 212 Treffern Torschützenkönig der Schweizer Nationalliga A.

"Es freut mich ganz besonders, dass wir mit Julian Krieg einen spielintelligenten Linkshänder gefunden haben, der auch schon auf der internationalen Handballbühne Erfahrung gesammelt", freut sich HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer über den Deal. Krieg wechselte 2010 vom Drittligisten SG Schalksmühle Halver in die Schweiz und entwickelte sich bei Pfadi Winterthur zu einem gefürchteten Torjäger. Vor seinem Wechsel nach Halver spielte Krieg in der Jugend und im Nachwuchsteam des VfL Gummersbach. Obwohl er nach seinem Abitur auch Angebote aus der 2. Liga hatte, entschied er sich dafür, erst in der Regionalliga Spielanteile und Erfahrung zu sammeln. Über den ehemaligen VfL-Kreisläufer Markus Krauthoff, der bereits für Pfadi Winterthur am Ball war, kam der Kontakt in die Schweiz zustande, und so wagte der damals 24-Jährige den Schritt in die Nationalliga A.

Rückblickend war es für ihn genau die richtige Entscheidung, denn in der Schweiz hatte er auch die Möglichkeit, sein technisches Studium weiterzuführen und zwischenzeitlich abzuschließen. Der Balinger Neuzugang freut sich auf die neue Herausforderung, zumal er bereits einige Male in Vorbereitungsspielen und bei Turnieren gegen den HBW gespielt hat.

"Ich glaube, dass es für mich jetzt der richtige Zeitpunkt ist, in die Bundesliga zu wechseln und freue mich auf die kommenden Jahre beim HBW", erklärte Krieg, dass ihm die Entscheidung ziemlich leicht gefallen sei und er jetzt den nächsten Schritt in seiner Karriere machen möchte. Krieg wird in Balingen auch die Gelegenheit wahrnehmen, bei einem Sponsoring-Partner des Bundesligisten in einem metallverarbeitenden Betrieb erste Erfahrungen in seinem studierten Beruf zu sammeln. "Das ist mir persönlich wichtig", sagt der 27-Jährige, der parallel die Grundlagen für die Zeit nach seiner Handballkarriere schaffen möchte.

Trainer Markus Gaugisch war nach der Vertragsunterzeichnung zufrieden, denn es sei für einen Verein wie den HBW sehr schwierig, einen Linkshänder zu bekommen, bei dem das Gesamtpaket so stimmig sei. "In Julian steckt noch viel Potenzial. Er bringt eine gesunde Mischung aus Meisterschafts- und Europapokalspielen mit. Ich bin sicher, dass er sich bei uns ziemlich schnell zu einem Führungsspieler entwickeln wird", traut der HBW-Coach dem fast zwei Meter großen Rückraumspieler eine große Zukunft beim HBW zu. Er habe Krieg schon seit einiger Zeit immer wieder beobachtet. "Ich habe mir viele Videos angeschaut und war mit Bernd Karrer auch bei Spielen in der Schweiz. Ich bin mir sicher, dass Julian eine Verstärkung für unsere Mannschaft sein wird", freut sich Gaugisch auf die Zusammenarbeit mit Krieg.

Apropos Schweiz: Nach Schaffhausen fährt der HBW am heutigen Donnerstag, wo er in der BBC-Arena des Schweizer NLA-Ligisten Kadetten Schaffhausen ein dreitägiges Trainingslager bezieht. "Das ist zwar kurz, aber es ist gut, wenn die Mannschaft zusammen ist und in Ruhe trainieren kann", sagt Trainer Gaugisch, der Schaffhausen neben gemeinsamen Übungseinheiten mit den Kadetten auf Kleingruppenarbeit setzt. "Aufgrund der vielen Verletzten und der fehlenden WM-Fahrer können wir taktisch nicht viel machen, sondern werden uns mehr auf den Athletikbereich konzentrieren", so Gaugisch.