Reinhardt Mayer und Theresa Ehrenfried unterstützen seit 25 Jahren Kinder aus suchtbelasteten Familien

Die beiden Gründer der Arbeit mit Kindern aus Suchtfamilien, Reinhardt Mayer und Theresa Ehrenfried,haben am Montag viele Wegbegleiter zu einem kleinen, aber doch besonderen Jubiläumsfest begrüßen können: 25 Jahre Arbeit mit Kindern aus suchtbelasteten Familien.

Im Februar 1990 wurde mit finanzieller Unterstützung durch den Evangelischen Kirchenbezirk eine erste Gruppe mit Jugendlichen im Zollernalbkreis gegründet, deren Eltern ein Suchtproblem hatten. Mit diesem Schritt wurde bundesweit gesehen Neuland betreten, weil es galt, sowohl konzeptionelle Grundlagen zu entwickeln als auch nach finanziellen Mitteln zu schauen.

Auch heute, 25 Jahre später, ist es weiterhin nichts Ungewöhnliches, als Kind von Eltern aufzuwachsen, die von einem Suchtmittel abhängig sind, und es gehört immer noch viel Mut dazu, dass sich diese Kinder beziehungsweise die Familien ihrer Umwelt gegenüber öffnen und ohne Scheu über ihre Erlebnisse und ihr Leben berichten.

Genau dieses Vertrauen hatten in den vergangenen Jahren so viele Kinder, Jugendliche und Eltern zu Reinhardt Mayer, Theresa Ehrenfried und ihren Mitstreitern. Das machte es möglich, mit ihnen zu arbeiten. Aktuelle Statistiken und Schätzungen verdeutlichen, dass von 30 Kindern einer Schulklasse mindestens drei im gleichen Boot sitzen, aber nichts voneinander wissen. Zehn bis 15 Prozent aller Kinder wachsen in Familien mit einem Suchtproblem auf.

Der Termin für die Jubiläumsfeier wurde bewusst deswegen gewählt, weil in dieser Woche auch die bundesweite Aktionswoche "Kinder von Suchtkranken" stattfindet. Die Aktionswoche hat zum Ziel, auf die Probleme dieser Kinder und ihrer Familien aufmerksam zu machen.

Vertreter von Behörden, Krankenkassen, des Freundeskreises für Suchtkrankenhilfe, des Vereins Huckleberry und Pippilotta, der seit 2003 aktiv ist, und nicht zuletzt Betroffene selbst waren sich einig: Die Arbeit wird zu Recht seit 25 Jahren ohne Unterbrechung angeboten, und so haben viele einen wichtigen Impuls für ihre Lebensgestaltung erfahren beziehungsweise lernen, ihre Sucht zu überwinden.

Die beiden Gründer sind jetzt nicht mehr aktiv in der Gruppenarbeit mit den Kindern und ihren Familien. Jüngere sind an deren Stelle getreten, aber geblieben ist der Grundsatz: jedes Kind als Individuum sehen, die Aktivitäten in den Gruppen erlebnisorientiert gestalten, jede Gruppe ihren eigenen Entwicklungsplan finden lassen.

u Kontaktadresse: Huckleberry & Pippilotta, Wilhelm-Kraut-Straße 9 in 72336 Balingen, Telefon 07433/9 09 73 64