Die Technik der Integrierten Leitstelle ist teilweise zehn Jahre alt und muss ausgetauscht werden. Das kostet insgesamt mehr als eine Million Euro, wovon DRK-Kreisverband und Landkreis jeweils die Hälfte tragen. Foto: DRK-Kreisverband

Landkreis muss voraussichtlich rund 97.000 Euro zusätzlich in die Modernisierung investieren. Austausch von Hard- und Software.

Zollernalbkreis - Eine Modernisierung der Integrierten Leitstelle (ILS) des Zollernalbkreises in Balingen ist in regelmäßigen Intervallen notwendig. Diesmal muss die Kreisverwaltung dafür mehr Geld in die Hand nehmen als ursprünglich geplant.

Die Integrierte Leitstelle koordiniert seit 1978 bei Notfällen und Katastrophen den Einsatz von Feuerwehr und Rettungswagen im gesamten Zollernalbkreis. Betrieben wird sie vom Kreisverband des Roten Kreuzes, 50 Prozent der Kosten trägt der Landkreis.

Das gilt auch bei notwendigen Erneuerungen, wie jetzt wieder: "Manche Komponenten sind bis zu zehn Jahre alt", erläuterte Kreisbrandmeister Stefan Hermann den Kreisräten in deren jüngster Sitzung.

Außerdem führt an einer Digitalisierung der Funktechnik und deren Anbindung an den Einsatzleitrechner aufgrund Vorgaben des Bundes kein Weg vorbei (wir berichteten). Diese Modernisierung sei bereits seit ein paar Jahren angedacht, erinnerte Hermann – jetzt soll sie kommen.

Nach momentanem Stand wird der Austausch von Hard- und Software den Kreis rund 516.000 Euro kosten – 164.000 Euro mehr als im Haushalt dafür eingeplant sind. Zwar rechnet Kreisbrandmeister Hermann mit 140.000 Euro zusätzlicher Landesmittel, dennoch muss der Zollernalbkreis voraussichtlich 97 000 Euro zusätzlich schultern.

Dass die Modernisierungsmaßnahmen teurer werden als veranschlagt, führte vonseiten der Kreisräte zu kritischen Nachfragen. "Ist das DRK bei der Ausschreibung überfordert gewesen?", harkte etwa Martin Frohme (SPD).

Keineswegs, erwiderte der Erste Landesbeamte Matthias Frankenberg: Die ILS sei ein hochkomplexes Thema, bei dem man auf Fachplaner angewiesen sei. Das beauftragte Ingenieurbüro hätte die steigenden Kosten wohl früher melden sollen – sachlich aber ist laut Frankenberg daran nichts zu machen.

Er nannte das erst mal nach keiner großen Sache klingende Beispiel der Möblierung: Erst nach der Ausschreibung sei klar geworden, dass die Technik des beauftragen Anbieters nicht auf das vorhandene Mobiliar passe. Man habe sich an dieser Stelle auf keine "unausgereifte Kompromisslösung" eingelassen.