Ein Porträtbild in Öl und eine Ölschiefer-Versteinerung hat der ehemalige Frommerner Bürgermeister und Ortsvorsteher Hans Uhl (Dritter von links) zu seinem Abschied erhalten. Mit ihm freuen sich (von links): Günther Meinhold, Josefine Uhl, Helmut Reitemann, Ingrid Helber, Stephan Reuß und Angela Godawa. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Ehemaliger Frommerner Bürgermeister und Ortsvorsteher Hans Uhl feierlich verabschiedet

Balingen-Frommern. "Ich wünsche meinem Nachfolger, dass er das Begonnene erfolgreich weiterführt und dass auch künftig die Belange der Teilorte innerhalb der Gesamtstadt ernst genommen werden": Hans Uhl, ehemaliger Bürgermeister und Ortsvorsteher von Frommern ist am Donnerstag auf eigenen Wunsch in einer internen Feier des Ortschaftsrats verabschiedet worden.

"Sie hinterlassen große Fußstapfen, die schwer auszufüllen sind", bescheinigte ihm sein Nachfolger Stephan Reuß, aber: "Ich werde es auch nicht schaffen, 50 Jahre im Amt zu bleiben." Uhl habe sich jahrzehntelang mit Elan und Energie für den Stadtteil eingesetzt, bescheinigte Reuß im Beisein von Bürgermeister Reinhold Schäfer und Baudezernent Michael Wagner.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann betonte, Uhl hinterlasse ein großes Lebenswerk. Es sei beeindruckend, was er in acht Jahren als Bürgermeister und in 42 Jahren als Ortsvorsteher geleistet habe. "Ihr Name bleibt untrennbar mit der Gemeinde verbunden." Uhl habe 1966 mit 27 Jahren als einer der damals jüngsten Bürgermeister im Land sein Amt angetreten. Frommern mit den Ortsteilen Dürrwangen und Stockenhausen habe einen gewaltigen Aufschwung genommen, die Einwohnerzahl sei von 2800 auf 6500 gestiegen.

Reitemann erinnerte daran, dass Uhl bei der Gemeindereform zunächst zwar für die Selbstständigkeit Frommerns gekämpft habe, dann aber die Entscheidung zum "Zusammenschluss" mit Balingen objektiv mitgetragen habe: "Dieses demokratische Handeln verdient hohen Respekt." Uhl habe auch später die Gesamtstadt nie aus den Augen verloren.

"Der Kommunalpolitiker mit Leib und Seele" habe Frommern und die Stadt Balingen nachhaltig mitgeprägt und sich dazu in zahlreichen Vereinen engagiert, etwa als langjähriger Vorsitzender des TSV Frommern. Dafür habe er 2013 den Ehrenring der Stadt erhalten. Reitemann überreichte Uhl als Geschenk eine Ölschiefer-Versteinerung, seiner Frau Josefine, die ihm stets den Rücken gestärkt habe, einen Blumenstrauß.

Angela Godawa leitete dann zum Festvortrag von Ingrid Helber und Günther Meinhold über, der eigentlich für die große, öffentliche Verabschiedungsfeier geplant war, die am 3. Februar hätte stattfinden sollen. Über das Wirken von Uhl könnte man ein Buch schreiben, eine entsprechende Würdigung würde Abende füllen, sagte Helber. Die beiden Heimatforscher und Ortschaftsräte informierten kurzweilig über die Geschehnisse in Frommern in den vergangenen 50 Jahren und betonten, Uhl habe von Beginn an sein Amt modern geführt und alte Zöpfe abgeschnitten. Auch der Gemeinderat und das Rathausteam seien von seinem "jugendlichen Elan" mitgerissen worden.

Uhl habe stets Gespür für das Machbare bewiesen, was vor allem beim Zusammenschluss mit Balingen und der anschließenden guten Zusammenarbeit mit OB Eugen Fleischmann zum Ausdruck gekommen sei. Mit der Wahl von Stephan Reuß als Ortsvorsteher am 26. Januar diesen Jahres habe eine Ära geendet.

Hans Uhl dankte abschließend für den gelungenen Abend, die Laudatio und für die Geschenke. Der Festvortrag hätte ein größeres Publikum verdient gehabt, sagte er. Seinem Nachfolger machte er Mut: "Es geht immer weiter. Es ist nie alles fertig."