Ein weiterer Aberglaube ist: "Wenn ein Messer, eine Gabel oder ein Löffel auf den Boden gefallen ist, dann ist jemand auf dem Weg zu dir". Foto: Warnecke Foto: Schwarzwälder-Bote

Aberglaube: Unter Russen ist der Glaube an übernatürliche Kräfte sehr verbreitet

Von Evelin Schneider

Aberglaube wird im Duden als "irrig angesehener Glaube an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen" definiert. Doch was bedeutet "irrig", und was sind "übernatürliche Kräfte"? Jeder weiß, dass die Russen als sehr abergläubisches Volk gelten. Es heißt zum Beispiel: "Wenn man die Wohnung verlässt, dann bemerkt, dass man etwas vergessen hat, und in die Wohnung zurückkehrt, muss man unbedingt an den Spiegel treten und über die linke Schulter drei Blicke werfen, bevor man die Wohnung zum zweiten Mal verlässt." Aber warum?

Wenn ein Mensch zurückkommt, ohne sein Ziel erreicht zu haben, schwächt das seine Lebenskräfte. Der Spiegel gilt als Portal zwischen zwei Welten, und man sieht auf die linke Schulter, weil sich hinter ihr die Dämonen befinden, und hinter der rechten Schulter der Schutzengel.

Ein weiterer Aberglaube ist: "Wenn ein Messer, eine Gabel oder ein Löffel auf den Boden gefallen ist, dann ist jemand auf dem Weg zu dir". Solche Thesen stammen von Erfahrungen einzelner Personen, denen es vielleicht ab und zu passiert, dass sie ein Besteck versehentlich fallen ließen, woraufhin kurz darauf jemand zu Besuch kam.

Ein weiterer, sehr interessanter Aberglaube ist: Wenn jemand am Tisch mit anderen Personen sitzt und plötzlich niesen muss, hat ein anderer am Tisch "die Wahrheit gesprochen". Es heißt auch, dass man im Haus oder in geschlossenen Räumen nicht pfeifen darf, weil man sonst sein Geld "verpfeift". Ebenso überliefert ist der Aberglaube, dass nicht verheiratete Frauen nicht am Eck des Tisches sitzen dürfen, da sie ansonsten nie heiraten werden.

Doch woher kommen diese Bräuche und verbirgt sich die Wahrheit dahinter? Viele leiten sich von Legenden, Mythen und Sagen ab, die aus Märchen und russischen Sprichwörtern stammen.

Ob jemand daran glaubt, das ist letztendlich jedem selbst überlassen. Es gibt keine Beweise, ob das alles stimmt oder nicht – aber viele haben Angst, das Risiko einzugehen, in ein Unglück zu geraten.

 Die Autorin ist Schülerin der Klasse 8a der Realschule Frommern.