HCH-Kennzeichen: Eine der Ersten, die es bekommen hat, war die Hechinger Bürgermeisterin Dorothea Bachmann. Foto: Schwarzwälder-Bote

Zahl der Umkennzeichnungen und Neuzulassungen mit dem alternativen Nummernschild rückläufig.

Zollernalbkreis - "Die Heimatbezogenen haben ihren Wunsch umgesetzt, die Situation normalisiert sich allmählich", hat es Christoph Heneka auf den Punkt gebracht. Im Verwaltungsausschuss des Kreistags informierte der Finanzdezernent über die Entwicklung bei den Kfz-Zulassungen mit dem HCH-Kennzeichen.

Man erinnert sich: Am 25. Februar 2013 hieß es "Freie Fahrt für das HCH-Kennzeichen". Das Bundesverkehrsministerium hatte das Wunschkennzeichen für den Zollernalbkreis genehmigt. Mehr als 1200 Wunschkennzeichen waren zu dem Zeitpunkt bereits reserviert. Pünktlich um 7.30 Uhr stand die Hechinger Bürgermeisterin Dorothea Bachmann in der Zulassungsstelle auf der Matte: Als erste Hechingerin ließ sie ihren Dienstwagen mit dem HCH-Schild umkennzeichnen. "Distanz von Balingen, Besinnung auf die eigenen Wurzeln", hieß es.

Aber die Begeisterung ließ rasch nach. Insgesamt wurden in den Jahren 2013 bis 2016 von den insgesamt 9729 zugelassenen Fahrzeugen 1269 umgekennzeichnet. Anders gesagt, rund 13 Prozent. Von 2854 Neuanmeldungen im Jahr 2013 waren es noch 1137, die sich für das HCH-Kennzeichen entschieden haben. Danach ging es steil abwärts: Im Jahr 2014 entschieden sich 81 von 2196 Fahrzeughaltern für das Kennzeichen HCH; im Jahr 2015 waren es 43 von 1812, und im vergangenen Jahr nur noch acht von 1598.

Dem entsprechend gingen auch die Gebühreneinnahmen für die Umkennzeichnung rasant zurück: Waren es im Jahr 2013 noch 43 547 Euro, die die Zulassungsstellen für die Umkennzeichnung berechneten, so gingen die Einnahmen im Jahr 2014 auf 3102 Euro und im Folgejahr auf 1646 Euro zurück. Im vergangenen Jahr waren es dann nur noch läppische 306 Euro. Insgesamt sei die Zahl der Um- und Neuanmeldungen mit dem HCH-Kennzeichen hinter den Erwartungen zurückgeblieben, heißt es von Seiten der Zulassungsstellen im Kreis.

Fast alle umgekennzeichneten Fahrzeuge gehören Hechinger Haltern. Hinzu kommen einige Haigerlocher, die sich wohl mehr mit dem Hohenzollerischen als mit Albstadt und Balingen verbunden fühlen. Von Balingen und Albstadt wurden jedenfalls keine Kfz-Neuzulassungen und auch keine Umkennzeichnungen mit einem HCH-Kennzeichen beantragt, obwohl das theoretisch möglich gewesen wäre.

Vereinzelt fahren auch Bisinger, Rangendinger, Grosselfinger und Junginger mit dem HCH-Kennzeichen. Hinzu kommen einige Burladinger. CDU-Kreisrat Helmut Barth hatte für das geringe Interesse der Burladinger an einem HCH-Kennzeichen eine nicht ganz ernst gemeinte Antwort parat: "Wir brauchen kein HCH-Kennzeichen. Denn das BL steht ja für Burladingen", sagte er schmunzelnd.

Nach der Wiedereinführung der alten Kennzeichen HCH im Zollernalbkreis stellte sich noch die Frage, wie sich die Empfinger entscheiden würden. Denn auch dort waren die Autos nämlich bis zur Kreisreform im Jahr 1973 mit HCH-Kennzeichen unterwegs. Eine Telefon-Umfrage brachte ein ziemlich eindeutiges Ergebnis: "Hätten Sie gerne wieder das Alt-Kennzeichen HCH wieder?" 75,86 Prozent der Empfinger sagten "nein", nur 4,31 Prozent "ja" und 19,83 Prozent "vielleicht".