Die Wanderfreunde des Engstlatter Albvereins bei der Gauwanderung im Jahr 1960 (links) und heute beim beliebten Nordic-Walking-Treff. Fotos: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Albverein Engstlatt feiert Anfang Oktober sein 125-jähriges Bestehen mit Festakt und Unterhaltungsprogramm

1993 wurde das 100-jährige Bestehen des Engstlatter Albvereins gefeiert. Dabei wurde festgestellt, dass der Verein eigentlich schon ein Jahr älter war. Er wurde im Frühjahr 1892 durch Pfarrer Kuppinger gegründet. In diesem Jahr wird das 125-Jährige gefeiert.

Balingen-Engstlatt. Dem Vertrauensmannbezirk Endingen schlossen sich Mitglieder aus Erzingen, Ostdorf und Engstlatt an. Im Herbst 1893 wurde Pfarrer Albert Eugen Otto Gmelin das erste Engstlatter Mitglied. Im selben Jahr entdeckte Pfarrer Gmelin das berühmte Frescobild von 1471 in der St.-Peter-Kirche.

Im Winter 1894 entstand aus dem Vertrauensmannbezirk Endingen der neue Bezirk Ostdorf. Im Sommer 1899 wurde Pfarrer Ernst Kreeb zum Vertrauensmann des neuen Bezirks Engstlatt gewählt; es erfolgte die Übernahme des Bezirks Endingen.

Ab Januar 1906 war es dann Oberlehrer Konrad Hakenmüller, der dem Verein bis zu seinem Tod 1920 vorstand. Oberlehrer Hakenmüller war es auch, der den evangelischen Kirchenchor Engstlatt 1896 gründete. Neue Vorsitzende wurden am 21. Oktober 1920 Sägewerksbesitzer Georg Schneider und am 3. Oktober 1921 Hauptlehrer Hermann Schöllkopf. Unter dessen Führung wurde eine Mandolinengruppe im Albverein gegründet.

Hermann Schöllkopf ist der bekannteste Heimatforscher Engstlatts. In seinen Aufzeichnungen sind die Engstlatter Flur- und Gewandnamen benannt, in seinen Anekdoten geht es unter anderem um Engstlatter Originale, und er hat die Engstlatter Tracht beschrieben.

Ab Winter 1924 war der Kaufmann Otto Rist Vorsitzender, ab Winter 1929 Schultheiß Friedrich Ehrmann. Ehrmann belebte den Albverein und gründete am 25. Juni 1933 den Engstlatter Musikverein mit. Eine der längsten Amtsperioden hatte ab dem 3. Dezember 1937 der Kaufmann Friedrich Schöllhammer. Sein Verdienst war die Wiedergründung und der Aufbau der Ortsgruppe nach dem Krieg.

225 Mitglieder

Alfred Jenter übernahm am 13. März 1965 die Leitung des Albvereins und machte ihn über die Grenzen Engstlatts hinaus bekannt. Unter seiner Führung entstanden der Aubrunnen und der Wanderparkplatz Kornen. Die Nachfolge trat am 21. Februar 1981 Klaus Witzemann an. Seit dem 18. November 1989 steht nun schon Joachim Bay dem Engstlatter Albverein vor.

Heimat, Natur, Wandern, das ist es, was die Mitglieder verbindet. Die Ortsgruppe Engstlatt hat heute 225 Mitglieder und betreut 14,6 Kilometer Albvereins-Wanderwege sowie einen neun Kilometer langen Rundwanderweg der Stadt Balingen, außerdem 50 Nistkästen und eine Brunnenanlage.

Im Jahr 2016 wurden 25 Mehrtags-, Familien-, Nacht- und Naturwanderungen organisiert, zudem elf Seniorenwanderungen und zehn kulturelle Veranstaltungen, darunter das Maibaumstellen, die Sonnwendfeier und die Dorfweihnacht. Auch fünf z’Liacht-Abende, zwei heimatkundliche Stammtische, 50 Nordic-Walking-Treffen, eine Mountainbike-Tour und eine Skiausfahrt standen im Programm. Insgesamt waren es 105 öffentliche Veranstaltungen mit 1808 Teilnehmern.

Die Engstlatter Ortsgruppe feiert ihren runden Geburtstag am Samstag, 7. Oktober, in der Turn- und Festhalle. Um 18 Uhr findet ein Festakt mit Ehrungen statt, ab 19 Uhr wird bewirtet, und ab 20 Uhr ist Unterhaltung und Tanz mit dem Quintett Wenzelstein.

 Das Jahresprogramm kann unter www.albverein-engstlatt.de heruntergeladen werden.