Trainer Markus Gaugisch wünscht sich mal wieder eine tolle Heimfahrt - Voraussetzung dafür ist ein Erfolgserlebnis. Foto: Eibner

Gaugisch: "Bin gespannt, wie wir das hinbekommen." Nach Lübbecke-Spiel steht Länderspielpause an.

Ein oder zwei Pünktchen benötigt Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten wohl noch, um den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. Ob das Team von Trainer Markus Gaugisch heute beim TuS N-Lübbecke (19 Uhr, Merkur-Arena) den nächsten Schritt macht?

Wie üblich, wenn der HBW in Ostwestfalen um Punkte kämpft, erfolgt die Anreise schon am Tag vor dem Spiel.

Und so machten sich die Schwaben bereits gestern auf den Weg, bezogen – wie schon vor den Spielen in Lemgo und Minden – in Bad Salzuflen Quartier. Doch der Tagesablauf und die unmittelbare Spielvorbereitung Coach Markus Gaugisch, der am Montag seinen 41. Geburtstag feierte, ist dieses Mal anders. "Wir bewegen uns morgens noch ein bisschen", sagt Gaugisch. Vor dem Spiel beim TBV Lemgo (21:21) und der herben 24:31-Pleite vor zwei Wochen bei GWD Minden, stand jeweils ein Bummel durch die Stadt auf dem Programm – "die kennen wir jetzt, deshalb machen wir etwas anderes."

Gaugisch selbst hatte gestern noch eine echte Ochsentour zu bewältigen, denn er Stand noch in seinem Job als Lehrer am Gymnasium in Dußlingen in der Pflicht, reiste dem Team dann mit der Bahn über Stuttgart, Mannheim, Dortmund und Herford per Bahn und die letzten Kilometer zum Hotel dann mit dem Taxi nach. Heute Nachmittag geht’s dann gemeinsam mit dem Bus ins gut 35 Kilometer entfernte Lübbecke. Ob’s dort dann mit dem nächsten Sieg klappt?

In den beiden vergangenen Spielzeiten nahm der HBW jedenfalls beide Male die Punkte mit nach Hause. In der Saison 2012/13 sprang ein 31:30-Erfolg heraus, 2013/14 behielt der HBW mit 30:26 die Oberhand. Nachdem sein Team auswärts zuletzt bei den Niederlagen in Minden, bei Frisch Auf Göppingen (28:23) oder auch bei Rekordmeister THW Kiel (18:37) enttäuscht hatte – Gaugisch kritisierte stets Ausstrahlung und Körpersprache –, hofft er nun auf die Wende.

"Ich bin gespannt, wie wir das hinbekommen. Jeder sollte darauf achten und es sich ins Bewusstsein rufen. Wir müssen gegen eine so starke Mannschaft wie den TuS von Beginn an hellwach sein und alles reinwerfen, um dran zu bleiben. Denn nur wenn wir den Gegner so unter Druck setzen, bekommen wir unsere Chance. Aber wir haben uns auswärts bisher häufig zu früh abhängen lassen. Ich möchte endlich mal wieder eine tolle Heimfahrt erleben, und so etwas gibt es nur nach einem Erfolg", so der 41-Jährige weiter.

Nach dem Duell um Platz elf – der HBW liegt mit 27:33 Punkten direkt vor Lübbecke (27:35) legt die Handball-Bundesliga eine Pause ein. In dieser Zeit sind die Nationalspieler Martin Strobel – sollte er seine Muskelverletzung in der Schulter bis dahin auskuriert haben –, Faruk Vrazalic (Bosnien-Herzegowina), Radivoje Ristanovic (Serbien) und Nandor Fazekas (Ungar) sowie Junioren-Nationalspieler Jannik Hausmann in ihren Auswahl-Teams gefordert.

Mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar biegt der HBW dann am Freitag, 8. Mai, in den Endspurt der Saison ein. Und wenn der Klassenerhalt bis dahin noch nicht gesichert ist, bieten sich der Gaugisch-Sieben noch vier weitere Chancen, um zu Punkten zu kommen. Am Mittwoch, 13. Mai, kreuzt der SC Magdeburg in der Balinger-Arena auf, dann geht’s zum Derby beim Tabellenzweiten Rhein-Neckar Löwen ins Sportzentrum "Harres" nach St. Leon-Rot (Mittwoch, 20. Mai). Und zum Abschluss stehen für die Schwaben noch zwei Heimspiele auf dem Programm. Am Mittwoch, 27. Mai, kommt die MT Melsungen nach Balingen, am Dienstag, 2. Juni, dann die Füchse Berlin. Die letzten Spiele der Saison werden am Freitag, 5. Juni, ausgetragen.

Seite 2: Die Bilanz

15 Mal sind sich der HBW Balingen-Weilstetten und der TuS N-Lübbecke bisher in der Handball-Bundesliga gegenüber gestanden. Die Bilanz ist ausgeglichen. Sechsmal gewann der HBW, sechsmal gingen die Nettelstedter als Sieger von der Platte, dreimal trennten sich die beiden Mannschaften unentschieden – zuletzt in der Vorrunde als sich das Team von Trainer Markus Gaugisch in der Balinger Sparkassen-Arena gegen einen stark ersatzgeschwächten TuS zu einem 23:23 mühte. Allerdings waren die Handballer aus dem Wiehengebirge zuletzt so etwas wie der Lieblingsgegner des HBW. Denn sowohl in der Saison 2012/13 als auch in der Spielzeit 2013/14 entschied Balingen-Weilstetten beide Duelle für sich.