Martin Strobel war in der Bundesliga-Pause fürs Nationalteam im Einsatz. Foto: Schwarzwälder-Bote

Handball: Nach EM-Quali ist wieder Bundesliga. Für Martin Strobel und Co ist 30er-Marke das nächstes Ziel.

Beim 33:30-Sieg beim TuS N-Lübbecke fehlte Martin Strobel. In den EM-Quali-Duellen mit Spanien stand der Spielmacher des Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten für Deutschland auf der Platte. Nun will er im Liga-Endspurt mit dem HBW weiter punkten.

Seit Wochen zwickt den 28-Jährigen die Schulter, als der HBW Balingen-Weilstetten mit dem 33:30-Erfolg beim TuS N-Lübbecke die nächsten Big-Points zum Klassenerhalt holte, war Strobel gar nicht mit von der Partie. "Umso erfreulicher, dass es geklappt hat. Unsere Personalsituation war sicher nicht perfekt, aber dass muss nichts heißen. Lübbecke hatte zuvor auch einen 7:1-Punkte-Lauf hingelegt. Wir haben bewiesen, dass wir auch auswärts etwas reißen können", so Strobel.

Obwohl die Schulter nach wie vor Probleme bereitete, lief er für das deutsche Nationalteam in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Polen zweimal gegen Spanien auf. Nach einem 29:28-Heimsieg in Mannheim unterlag er mit der DHB-Auswahl den Iberern im spanischen Leon mit 20:26. "Der Sieg war ein wichtiger Schritt, auch in Spanien war es ein enges Spiel. Wir waren gefühlt näher dran, als es das Ergebnis ausdrückt. Aber Spaniens Torhüter Arpad Sterbik hat uns das Leben schwer gemacht. Es war aber gut für die Mannschaft zu merken, auch in einer solchen Atmosphäre bestehen zu können", so Strobel.

Am Donnerstag ist Strobel wieder ins Teamtraining beim HBW eingestiegen. "Die Probleme mit der Schulter werden weniger. Bis Freitag sollte alles in Ordnung sein", erklärt der Spielmacher. Denn am Freitag will er mit dem HBW wieder voll angreifen, dann biegt das Team von Trainer Markus Gaugisch auf die Zielgerade der Saison 2014/15 ein – mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar (19.45 Uhr, Rittal-Arena). Die Hessen belegen mit 30:32 Punkten Tabellenplatz neun, gerade einmal einen Punkt Rückstand hat der HBW (29:33) als Tabellenelfter. Trotz des komfortablen Vorsprungs von sieben Punkten auf die Abstiegsplätze wähnt der 28-Jährige sich und sein Team noch nicht in Sicherheit. "Theoretisch sind wir noch nicht durch. Es ist schon verrückt, dass man sich mit 29 Punkten noch nicht sicher sein kann. Wir geben in Wetzlar Vollgas und wollen alles auf die Platte bringen. Wir verfahren immer nach dem Motto, so viele Punkte wie möglich holen zu wollen", sagt Strobel, "Außerdem haben wir uns ein weiteres Ziel gesetzt: Wenn wir schon mal so nahe an den 30 Punkten sind, wollen wir diese Marke auch erreichen."

Dass es nicht einfach wird, das Konto bereits am Freitag aufzustocken, ist Strobel bewusst. Schließlich ist die HSG Wetzlar neben den Rhein-Neckar Löwen und Frisch Auf Göppingen eines von gerade einmal drei Teams, dem es in dieser Saison bislang gelungen ist, zwei Punkte aus der Balinger Sparkassen-Arena mitzunehmen. Und dennoch – mit einem Erfolg könnte der HBW den Klassenerhalt auch theoretisch perfekt machen und schon an weniger anstrengende Zeiten denken. Für Strobel ist klar: "Wenn wir diese Saison überstanden haben, hat sich jeder seinen Urlaub verdient."