Jens Bürkle lässt Wetzlars Timo Salzer links liegen. Foto: Single

Dennoch sieht Trainer Brack beim 28:25-Erfolg über Wetzlar zahlreiche Mängel.

Balingen - Der HBW Balingen-Weilstetten hat auf die Talfahrt der vergangenen Wochen gestern eine richtige Antwort gegeben. Mit 28:25 (17:17) bezwang der Handball-Bundesligist die HSG Wetzlar.

Das Duell mit der HSG Wetzlar war ein Alles-oder-Nichts-Spiel für den HBW Balingen-Weilstetten. "Wir hatten heute viel zu verlieren", bekannte Trainer Rolf Brack. Doch die Partie war so ganz nach dem Geschmack von Roland schlinger. "Es war uns und den Fans bewusst, dass es um alles geht. Das war zu spüren und hat uns nach vorne getrieben", so Schlinger, der gestern mit acht Treffern erfolgreichster Schütze der Partie war. Das Experiment, ihn in der Rückraummitte zwischen Kai Häfner und Fabian Gutbrod auflaufen zu lassen glückte. "Die Drei haben was das Wurfverhalten anbelangt, momentan die beste Form bei uns", so Brack.

Eitel Sonnenschein herrschte bei Trainer Rolf Brack trotz der guten Vorstellung im Positionsangriff und des Erfolges nicht. "Die etatmäßigen Mittelleute haben wieder keine Torgefahr ausgestrahlt, wir haben nur drei Kontertore und keinen Treffer in Überzahl erzielt. Auch in der Abwehr haben wir immer wieder falsche Entscheidungen getroffen", bemängelte Brack. Dafür trafen die Keeper Martin Ziemer in der ersten und besonders Matthias Puhle in der zweiten Halbzeit viele richtige Entscheidungen – sie verschafften dem HBW gegenüber dem Wetzlarer Pärchen mit dem Ex-Balinger Nikola Marinovic und Nikolai Weber einen klaren Vorteil.

Das blieb auch HSG-Coach Gennadij Chalepo nicht verborgen: "Um auswärts zu punkten brauchen wir mehr Leistung von unseren Torhütern." Mit dem ersten Abschnitt seiner Mannschaft war er einverstanden, nicht aber mit dem zahnlosen Auftritt im zweiten Durchgang. "In der Deckung hat uns die Agressivität gefehlt, wir standen teilweise rum wie die Fähnchen."

Wieder einmal hat der HBW in einer prekären Situation dem Druck stand gehalten. "Es war wichtig, dass wir ruhig geblieben sind. Wir haben uns in der Vorbereitung ganz auf uns selbst konzentriert und uns weniger um den Gegner gekümmert. Wenn man selbst nicht in der Lage ist, die richtige Leistung zu bringen, hat das wenig Sinn", meinte der HBW-Kapitän.

Der HBW ist aufgrund des Sieges an Wetzlar vorbei gezogen und belegt mit 19:29 Punkten den zwölften Tabellenplatz. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt wieder fünf Zähler.