Christoph Theuerkauf fliegt wieder für den HBW. Bei seinem Comeback traf der Kreisläufer siebenmal. Foto: Single

Balinger Handball-Bundesligist hat bei 22:30-Heimniederlage gegen Rhein-Neckar Löwen keine Chance.

Balingen - So hatten sich die Bundesliga-Handballer vom HBW Balingen-Weilstetten ihr erstes Saison-Spiel sicher nicht vorgestellt. Bei der 22:30 (8:15)- Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen hatten sie am Samstag vor 2100 Zuschauern in der Balinger Sparkassen-Arena nicht den Hauch einer Chance.

19 Minuten benötigte der HBW für seine ersten drei Treffer, da führten die Löwen schon mit 9:3. Zwar fingen sich die Gastgeber wieder, eine Überraschung gegen den favorisierten Champions-League-Teilnehmer aber lag nie in Reichweite. Enger als beim 8:13 in der 27. Minute – Kai Häfner hatte getroffen – sollte die Tordifferenz zwischen den beiden Mannschaften nie sein. Die badischen Gäste waren in allen Belangen überlegen, und während der HBW zu Beginn der Partie noch nicht in Erstliga-Verfassung war, legten die Löwen einen Top-Start hin.

Balingens National-Kreisläufer Christoph Theuerkauf, der sein Comeback nach einer Hüftoperation gab und mit 7/4 Toren zum besten Schützen des HBW avancierte, meinte: "Aufgrund der vielen Verletzungen in der Vorbereitung war noch ordentlich Sand im Getriebe. Die Niederlage kommt zwar nicht überraschend, in dieser Höhe jedoch schon. Allerdings zählen die Löwen auch zu den Top-Drei der Liga." Er selbst hatte nach drei Monaten Pause zum ersten Mal wieder in einem Spiel ins Geschehen eingegriffen. "Das war schon hart. Ich bin aber nicht aus dem Kalten gekommen. Ich hatte schon ein paar Tage mit der Mannschaft trainiert. Aber jetzt tut von Kopf bis Fuß alles weh, aber ausgerechnet der Operationsstelle geht’s gut."

Spielmacher Martin Strobel sah das Problem am Samstag vorrangig in der Defensive. "Es ist uns nicht gelungen, uns über die Abwehr Sicherheit zu holen und sind überhaupt nicht in den Gegenstoß gekommen. Und wen wir den Ball dann mal hatten, haben wir ihn mit leichten Fehlern wieder hergegeben. Das darf einfach nicht passieren."

Klar, dass Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson mit dem Auftritt seiner Mannschaft einverstanden war. "Wir waren sehr fokussiert, weil wir großen Respekt vor dem Gegner haben. Meine Mannschaft war von Anfang an sehr konzentriert, hat sehr gut Abwehr gespielt. Die Leistung von Torhüter Niklas Landin war überragend. Aber auch der Angriff hat mir gefallen, wir hatten schnelle Beine. In der zweiten Halbzeit hat sich Balingen dann verbessert", sagte der Isländer nach der einseitigen Begegnung.

"Wir hatten etliche gute Chancen, aber ohne Roland Schlinger und zu wenig Torgefahr aus der Rückraummitte ist es schwer. Deshalb haben wir recht früh die Notfalltaktik mit dem siebten Angreifer eingesetzt", erklärte HBW-Trainer Rolf Brack. Dabei wollte er den siebten Feldspieler eigentlich gar nicht bringen. "Das ist immer ein schlechtes Signal, der Mannschaft damit zu verdeutlichen, dass sie im Spiel 6:6 nicht gut genug ist." Woran es in den kommenden Wochen vorrangig zu arbeiten gilt, ist für Brack klar: "Wir müssen in der Defensive zulegen, um mit unserem Abwehr-Konter-Spiel gegen Mannschaften, die sich mit uns auf Augenhöhe befinden, zu gewinnen. Die Löwen haben bei 16 Gegenstößen 14 Treffer erzielt, uns sind bei sieben nur drei Tore gelungen. Das ist ein Unterschied von elf Toren."