Wo rollt künftig der Handball? Der HBW will eine neue Halle bauen und ist derzeit mit der Stadt Balingen und dem Landkreis wegen finanzieller Unterstützung sowie eines Standorts im Gespräch. Foto: Maier

4000 Zuschauer fassender Neubau soll am Messegelände entstehen. Stadt und Kreis dabei?

Balingen - Der HBW treibt die Planungen für eine neue Arena voran. Die Handballer haben in den vergangenen Wochen Angebote für den Bau eingeholt und diese dem Balinger Gemeinderat sowie der Landkreisverwaltung und dem Kreistag präsentiert. Ein externer Investor soll demnach die Halle bauen – Knackpunkt ist die Finanzierung.

Der Präsentation zufolge, mit der die HBW-Verantwortlichen zuletzt für das Großvorhaben geworben haben, soll die neue Arena in Balingen entstehen. Dieser Standort war in den Überlegungen lange Zeit gar nicht so selbstverständlich: Auch in Hechingen und Albstadt hatten die Balinger Handballer wegen des Baus einer neuen Halle vorgefühlt – offenbar ohne Erfolg.

Entstehen soll die Arena nach den Planungen und Vorstellungen des HBW nun auf dem Gelände, wo vor etwas mehr als zehn Jahren auch die SparkassenArena – aktuelle Spielstätte der Handball-Profis – gebaut worden war. Denkbar wäre der Neubau entweder direkt vor der SparkassenArena oder im hinteren Bereich des Parkplatzes – diese beiden Standorte hätten indes den großen Nachteil, dass dadurch eine große Zahl von dort benötigten Parkplätzen wegfallen würde.

Stadtverwaltung bringt Alternativstandort ins Gespräch

Bei der Präsentation der Pläne im Gemeinderat hat die Balinger Stadtverwaltung deswegen nach Informationen unserer Zeitung einen alternativen, unweit davon gelegenen Standort ins Gespräch gebracht: auf dem Messegelände, quasi in Verlängerung des volksbankmesse-Gebäudes und damit entlang der Straße Auf Stetten. Parkflächen würde dadurch, anders als auf dem SparkassenArena-Areal, nicht beeinträchtigt. Auch die jetzigen Nutzungen auf dem Messegelände – beispielsweise das Festival Bang Your Head oder die regelmäßigen Verkehrssicherheitstrainings – wären damit weitgehend kompatibel.

Noch lange nicht geklärt ist indes die wichtigste Frage: Woher kommt das Geld, um den Bau zu stemmen? Nach den Vorstellungen des HBW soll die neue Arena, die rund 15 Millionen Euro kosten würde, von einem externen Investor gebaut werden. Namen wurden bisher nicht genannt. Eine Betreibergesellschaft unter Federführung des HBW würde die Halle als Generalmieter auf 15 Jahre anmieten mit dem Recht auf Untervermietung: Auf diese Weise könnten die Stadt und der Landkreis als langfristige Untermieter des als Multifunktionshalle angelegten Baus ins Boot kommen und die Finanzierung sichern. Zusätzliches Geld könnte durch die Vergabe der Namensrechte in die Kasse kommen – die Rede ist von bis zu 150 000 Euro pro Jahr. Zusätzlich soll es Gespräche mit dem Land wegen einer möglichen Unterstützung geben.

Neubau aus Sicht des Vereins notwendig

Notwendig ist eine neue Aena aus Sicht des HBW, um auf Dauer Bundesliga-Handball in Balingen und im Zollernalbkreis zu ermöglichen. Von der erweiterten Hallenkapazität versprechen sich die Verantwortlichen mehr Zuschauer und in der Folge höhere Einnahmen als bisher – die SparkassenArena fasst rund 2400 Zuschauer, die neue Halle ist für rund 4000 Besucher ausgelegt. In der zurückliegenden Saison, nach der der HBW aus der ersten in die zweite Bundesliga abgestiegen ist, hatten die Balinger Handballer die kleinste Halle der Liga – mit deutlichen Folgen für den Etat. Dazu kommt, dass die SparkassenArena für den Bundesliga-Spielbetrieb von Beginn nicht so richtig tauglich gewesen ist, so dass ständige Improvisationen notwendig waren, um den Spielbetrieb zu bewerkstelligen. Bestes Beispiel: Der Hallenboden, der vor jedem Spiel eigens nach den Vorgaben der Liga immer wieder verlegt werden muss. Von einer neuen Arena verspricht sich der HBW auch bessere Trainingsmöglichkeiten für alle Mannschaften und insgesamt eine breitenwirksame Stärkung des Handballsports in der Region.

Nach den Gesprächen mit den Stadt- und den Kreisgremien sind die HBW-Vertreter grundsätzlich optimistisch – man sei mit dem Vorhaben nicht grundsätzlich abgeblitzt, heißt es aus Gesellschafterkreisen. Beide Gremien wüssten um die Bedeutung des HBW und versuchten "im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten, eine Lösung zu unterstützen".