Nandor Fazekas in Aktion – hier beim 21:21-Auswärtsremis des HBW in Lemgo. Foto: Eibner

Handball: Nandor Fazekas hütet gegen den VfL Gummersbach zum ersten Mal in einem Heimspiel den HBW-Kasten.

"Ich bin schon ein bisschen nervös", sagt Nandor Fazekas, Torhüter beim Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten. Zum ersten Mal hütet er am Mittwoch in einem Heimspiel den HBW-Kasten – und das gegen einen Klub, mit dem er große Erfolge feierte.

Drei Jahre lang hütete der Ungar das Tor beim VfL Gummersbach, feierte in der Saison 2008/09 mit dem Altmeister den Gewinn des EHF-Cups. Heute nun steht er in der Balinger Sparkassen-Arena (Anpfiff: 20.15 Uhr) mit dem HBW seinem ehemaligen Verein gegenüber. Große Verbindungen gibt es nicht mehr. "Trainer Emir Kurtagic war damals Co, mit dem jetzigen Co-Trainer Jörg Lützelberger habe ich noch zusammengespielt. Dennoch ist es für mich ein besonderes Spiel. Ich will gegen meinen alten Verein 120 Prozent geben, damit wir die zwei Punkte holen.", sagt Fazekas.

Erst im Februar hatte der HBW den 219-fachen ungarischen Nationalkeeper, der mit den Magyaren bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen und 2012 in London jeweils den vierten Platz belegte, verpflichtet, um mehr Stabilität im Kasten zu haben. "Ich weiß, was hier von mir erwartet wird. Ich spüre schon einen gewissen Druck, obwohl ich bereits 38 Jahre alt bin", erklärt Fazekas.

Auf seinen ersten Auftritt in der Sparkassen-Arena freut er sich natürlich. "Ich kenne das Publikum aus der Vergangenheit. Es war immer sehr, sehr gut und sehr, sehr laut. Das wird uns helfen." Nach drei Jahren beim TuS N-Lübbecke und drei in Gummersbach war Fazekas 2009 nach Ungarn zurückgekehrt, schloss sich Serienmeister MKB Veszprem an. Die erste Hälfte der laufenden Saison war er an den Klub Al-Jaish in Katar ausgeliehen.

Nun muss er sich im Abstiegskampf beweisen. "Das ist sicher eine neue Situation für mich, aber ich mag diese Spannung, wenn jeder Punkt wichtig ist." Weshalb es ihn in die Bundesliga zurückzog liegt für den 1,92 Meter großen Keeper auf der Hand: "Ich will immer auf dem höchsten Niveau spielen, und die Bundesliga ist nun mal die beste Liga überhaupt."

In seinem neuen Umfeld fühlt sich Fazekas wohl. "Die Mitspieler, die Klubverantwortlichen, alle sind sehr nett. Das ist wie in einer große Familie. Da bleibt man nach dem Training gerne noch ein bisschen länger in der Kabine sitzen."

17 Mal standen sich der HBW Balingen-Weilstetten und der VfL Gummersbach bisher in der Handball-Bundesliga gegenüber, einmal im DHB-Pokal. Noch spricht die Bilanz für die Gummersbacher, die elf Partien für sich entschieden haben. Sechsmal setzte sich der HBW durch, einmal trennten sich die beiden Teams unentschieden. Eine Zeit lang war der Altmeister so etwas wie der Lieblingsgegner der Schwaben. Nachdem sie im Pokal-Wettbewerb 2010/11 zu Hause nach Verlängerung mit 36:33 gewonnen hatten, waren sie auch in den fünf folgenden Duelle erfolgreich. In der vergangenen Saison gab es in der Balinger Arena ein Unentschieden. Doch die beiden jüngsten Spiele gingen an den VfL. In der Vorrunde dieser Saison zog der HBW in Gummersbach mit 25:31 den Kürzeren.