Handball: Felix König setzt zwei Sekunden vor Ende mit dem 28:26 Schlusspunkt.
Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten hat wieder einmal für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Das Team von Trainer Markus Gaugisch gewann gestern Abend sensationell beim HSV Hamburg mit 28:26 (15:17).
Zwei Sekunden vor dem Ende machte Felix König mit seinem dritten Treffer des Abends zum 28:26 den Auswärtssieg für die personell nach wie vor schwer angeschlagenen Schwaben perfekt.
"Das war toll. Die Mannschaft war voll fokussiert und hat sich super belohnt", so HBW-Trainer Gaugisch, dessen Team sich mit dem Champions-League-Sieger des Jahres 2013 einen Tanz auf der Rasierklinge geliefert hatte.
Sieben Minuten vor dem Ende lagen die Hanseaten nach einem Treffer von Hans Lindberg in Überzahl noch mit 25:24 vorne, dann aber rührte das Gaugisch-Team, wie insgesamt im zweiten Abschnitt, in der Defensive den Mörtel an, konnte sich zudem auf die Künste von Torhüter Radivoje Ristanovic verlassen. Jannik Hausmann glich aus, Denni Djozic bewies von der Siebenmetermarke wieder einmal Nervenstärke, und Martin Strobel erhöhte auf 27:25. Denn nächsten Wurf nahm Ristanovic Richard Hanisch ab, doch in der Offensive scheiterte Christoph Theuerkauf an Johannes Bitter. 55 Sekunden vor dem Ende verkürzte Lindberg noch auf 26:27, aber König überwand Bitter und sorgte mit dem 28:26 für grenzenlosen Jubel bei den Gästen.
Die hatten in der Hamburger O2-World einen schwachen Start erwischt. Schon nach sieben Minuten sah sich Trainer Gaugisch zur Auszeit genötigt, weil sein Team in der Offensive eine Fahrkarte nach der anderen warf und der HSV durch Treffer von Pascal Hens, Adrian Pfahl (je 2) und Hans Lindberg auf 5:0 vorlegte. In der 18 Minute sah sich der HBW gar mit 5:12 im Hintertreffen.
Doch nun kam das Gaugisch-Team auf Touren. Fabian Böhm, der seinen Vertrag beim HBW um ein Jahr bis Juni 2016 verlängert hatte, initiierte einen 6:2-Lauf, den Theuerkauf mit dem 11:14 abschloss (25.). Mit dem Pausensignal dampfte Theuerkauf den Rückstand mit einem Heber auf zwei Treffer Differenz ein (15:17). Beste Voraussetzungen also für die zweite Hälfte.
Und die Gäste hatten nun Hamburgs Shooter Hens und Pfahl im Griff. Faruk Vrazalic bescherte den Gästen beim 19:19 den Ausgleich (39.), Djozic gelang per Strafwurf mit dem 20:19 die erste Führung, die Vrazalic in Überzahl – Davor Dominikovic saß draußen – auf 21:19 erhöhte (41.). Dann wanderten in kurzem Abstand Vrazalic und Niklas Ruß für je zwei Minuten raus.
Doch der Vorsprung hielt, weil Böhm bei 4:6 einnetzte und Ristanovic gegen Lindberg parierte. Kaum von der Bank zurück, erhöhte Ruß auf 23:20 (46.). Aber nach einer Auszeit schlug Hamburg mit einem 4:0-Zwischensprint zur 24:23-Führung zurück (51.).
HBW Balingen-Weilstetten:Ristanovic, Asanin; Böhm (8), König (3), Foth, Thomann, Hausmann (1), Vrazalic (2), W. Strobel, Theuerkauf (5), M. Strobel (4), Djozic (4/3), Ilitsch, Ruß (1), HSV Hamburg: Bitter, Herrmann; Schmidt, Simicu (1), Jansen (2), Flohr (2), Herbst, Lindberg (6/2), Hanisch (1), Mahé (1), Hens (5), Dominikovic, Pfahl (5), Feld (2).
