Trainer Eckard Nothdurft mit seinen neuen Kräften Tim Burkholder, Kai Augustin, Thorben Kirsch, Maximilian Zech, und Co-Trainer André Doster (von links). Foto: Kara

HandballNothdurft will sein Team für die kommenden Saison flexibler machen

Die Fußball-WM hat die Nation im Griff. Klar, dass auch bei den Handballern des HBW Balingen-Weilstetten II zum Auftakt der Vorbereitung gekickt wurde. "Wir müssen sehen, wie die neuen Voraussetzungen bei Alt gegen Jung sind", sagt Trainer Ecki Nothdurft und lächelt. Alt gegen Jung? Schwer auszumachen, wer überhaupt für Alt dribbeln soll. Im 13-köpfigen Kader des Drittligisten stehen vier Spieler des Jahrgangs 1992, zwei ‘93er, vier ‘94er und drei ‘95er.

"Das ist die jüngste Mannschaft, mit der wir je in eine Drittliga-Saison gegangen sind, Routiniers sucht man vergebens. Es haben aber auch A-Jugendlichen der JSG Balingen-Weilstetten die Chance, sich für einen Platz anzubieten", sagt Dietmar Foth, Vorsitzender des HBW Balingen-Weilstetten. Kein Wunder also, dass auch die Neuzugänge des Perspektivteams Tim Burkholder (SV 64 Zweibrücken, Thorben Kirsch (TBV Lemgo II), Maximilian Zech (HSG Völklingen) und Kai Augustin (TV Neuhausen), der mit Karim Ketelaer das Gespann zwischen den Pfosten bildet, mit Ausnahme von Kirsch allesamt den beiden jüngeren Jahrgängen angehören. Dass seine Spieler allesamt noch recht grün hinter den Ohren sind, weiß Trainer Ecki Nothdurft durchaus zu schätzen: "Davor ist mir nicht bange. Spieler mit wenig Erfahrung, haben auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht."

Auch die Saisonziele sind nicht an Platzierungen festgemacht, vielmehr geht es darum, dass die Spieler persönlich einen Sprung nach vorne machen sollen. "Jeder soll sich individuell weiter entwickeln, als Mannschaft wollen wir den Klassenerhalt schaffen – so früh, wie möglich", erklärt Foth. Damit das alles möglichst reibungslos funktioniert, hat Coach Nothdurft mit André Doster einen Co-Trainer zur Seite gestellt bekommen. Beide sind im Besitz der A-Lizenz, wobei Doster gleichzeitig die A-Jugend der JSG in der Bundesliga-Südstaffel trainiert und so einen fließenden Übergang zwischen den Teams gewährleisten soll. "Vier Augen sehen mehr als zwei, außerdem können wir die Trainingsinhalte besser aufteilen", so Doster.

Problematisch, dass die beiden in der Vorbereitung nicht nur auf Jan Remmlinger, der noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses laboriert, sondern vom 30. Juni bis zum 4. August auch auf die Junioren-Nationalspieler Jannik Hausmann und Fabian Wiederstein verzichten müssen.

Deshalb will Nothdurft, der Vorbereitung in zwei Phasen mit einer Pause zwischen dem 24. Juli und dem 4. August gegliedert hat, voll loslegen. Zunächst wir täglich trainiert, damit sich das Team früh einspielen und möglichst bald Automatismen erarbeiten kann – in der Saison 2013/14 bisweilen ein klares Defizit beim HBW II. "Wir müssen uns intelligent vorbereiten, arbeiten in den ersten beiden Wochen schon sehr viel an der Taktik. Außerdem wollen wir mit der neuen Mannschaft eine Idee entwickeln. Es gab in der vergangenen Saison Dinge, die in Ordnung waren und Sachen, die wir nicht hinbekommen haben. Jetzt werden wir sehen, wie uns die Neuen weiterhelfen", sagt Nothdurft.

Was der Coach im Vergleich zur vergangenen Spielzeit, die der HBW II auf dem zehnten. Tabellenplatz abschloss, in jedem Fall steigern will, ist die Vielseitigkeit seiner Spieler. "Es wird so sein, dass bei uns alle alles machen. Wir müssen uns flexibler und variabler aufstellen", so Nothdurft. Die erste Trainingsphase schließt der HBW II am 24. Juli mit einem Testspiel gegen den Württembergligisten TV Weilstetten ab. Das Programm der zweiten Phase beinhaltet bis zum Saisonstart am 30. August wesentlich mehr Tests. Unter anderem stehen die Partien gegen den Ligakonkurrenten TV Hochdorf und ein Vergleich mit dem HC Stäfa/Schweiz auf dem Plan.