Mit vollem Einsatz wollen Wolfgang Strobel und sein HBW heute gegen Hannover-Burgdorf gewinnen. Foto: Single

Interview: Kapitän Wolfgang Strobel vor dem Duell mit Hannover-Burgdorf: "Wir wollen unbedingt gewinnen."

Sein erstes Heimspiel in diesem Jahr bestreitet Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am Mittwoch gegen die TSV Hannover Burgdorf (20.15 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen). Kapitän Wolfgang Strobel gibt Einblicke, wie die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte vonstatten ging, spricht aber auch über die jüngste Niederlage beim HC Erlangen und die Erwartungen für das Heimspiel am Mittwoch.

Herr Strobel, Sie haben sich mit der Mannschaft vier Wochen auf die zweite Saisonhälfte vorbereitet. Wie sehen sie sich gerüstet?

Prinzipiell gut, obwohl die Bedingungen für uns natürlich schwierig waren. Manchmal nur mit acht Leuten zu trainieren ist natürlich etwas anderes. Aber wir wollen nicht jammern. Markus Gaugisch hat uns sehr gut vorbereitet. Wir hatten hohe Belastungen und haben viel in Kleingruppen gearbeitet. Auch mannschaftstaktisch haben wir etwas vorbereitet, wovon wir profitieren wollten, wenn mein Bruder Martin, Fabian Böhm und Faruk Vrazalic von der Handball-Weltmeisterschaft in Katar zurück sind. Vieles davon hat schon gegen Erlangen funktioniert.

Dennoch hat der HBW gegen Erlangen in letzter Sekunde mit 27:28 verloren. Weshalb?

Wir haben nicht schlecht gespielt und viele Sachen richtig gemacht. Allerdings haben wir zu viele einfach Dinge liegen lassen. Seien es die vergebenen Tempogegenstöße oder die Siebenmeter. Außerdem hätten wir in den ersten 40 Minuten im Bereich Abwehr-Torwart sicher einige Bälle mehr erobern können, dann hätte das Ergebnis sicher anders ausgesehen.

Lange Zeit das Spiel aufzuarbeiten hatten Sie nicht. Reichen da ein paar Tage?

Wir haben das Spiel kurz analysiert. Unser Trainer hat deutlich angesprochen, was schlecht, aber auch was gut war. Dann haben wir den Blick gleich auf das Spiel gegen Hannover-Burgdorf gerichtet. Wir hatten nur zwei Einheiten zur Vorbereitung, da war es wichtig, sich auf die zentralen Dinge, die Hannover-Burgdorf ausmachen, einzustellen. Da ist der Kopf voll gefordert. Um auch noch die richtigen Lösungen für die kleinsten Details auszuarbeiten, reicht die Zeit nicht aus. Das kann auch ein Vorteil sein, weil wir uns auf unsere eigenen Stärken konzentrieren.

Das Hinspiel in Hannover ging mit 23:29 verloren. Welche Lehren ziehen Sie daraus?

Damals sind wir in der ersten Halbzeit mit 18:6 überrollt worden, weil wir im Angriff viel zu häufig versucht haben, mit Halbchancen zum Erfolg zu kommen und uns so viele Konter eingefangen haben. TSV-Torhüter Martin Ziemer und die beiden Außen Lars Lenhoff und Torge Johannsen zeigen in dieser Hinsicht ein unheimlich hohes Niveau. Wir müssen unsere Angriffe heute gewählt abschließen, in dieser Hinsicht also an das Erlangen-Spiel anknüpfen. Nur müssen wir eben unsere gut herausgespielten, freien Chancen auch nutzen. Außerdem muss jedem klar sein, dass es nach einem Abschluss darum geht, die Beine in die Hand zu nehmen, um den Rückzug einzuleiten und so schnell wie möglich wieder in die Abwehrformation zu kommen.

Was dürfen die Zuschauer in der Arena heute vom HBW erwarten?

Eine Mannschaft, die zusammensteht und dieses Spiel unbedingt gewinnen will. Wir wollen die überwiegend guten Leistungen in den Heimspielen der Vorrunde wiederholen. Natürlich brauchen wir auch die Zuschauer,m die von außen Druck auf den Gegner ausüben. Viele bereiten sich schon darauf vor, dass es unangenehm ist, in Balingen zu spielen. Wenn die Arena von der ersten Minute an brennt, werden ihre Erwartungen auch erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen.

Als 14. der Handball-Bundesliga trennen den HBW nur noch drei Punkte von den vier Abstiegsplätzen. Wie häufig sehen sie sich die Tabelle an?

Die Tabelle muss man im Blick haben. Sich deshalb aber verrückt zu machen, wenn die direkten Konkurrenten aufholen, ist unnötig und bringt einen nicht weiter. Wir können die Tabelle nur mit unseren eigenen Leistungen beeinflussen. Wichtig ist, dass wir das Bewusstsein dafür haben, dass es lustiger ist, auf die Tabelle zu schauen, wenn man das Spiel zuvor gewonnen hat.