HBW-Trainer Markus Gaugisch kann den vier restlichen Partien locker entgegenblicken. Foto: Eibner

Handball: HBW befindet sich auf Saison-Zielgeraden. Noch drei Heimspiele. Am Mittwoch kommt Pokalfinalist SC Magdeburg.

Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten befindet sich auf der Zielgeraden der Saison 2014/15. Markus Gaugisch, Trainer des Tabellenelften, freut sich auf die noch vier verbleibenden Spiele, drei davon in der Balinger Sparkassen-Arena – "Das wird super attraktiv."

Am Mittwoch steht für den HBW ab 20.15 Uhr in der Balinger Sparkassen-Arena das bereits ausverkaufte Heimspiel gegen den Pokalfinalisten SC Magdeburg an, der sich noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Pokalsieger SG Flensburg-Handewitt um Platz drei liefert. Danach geht’s zum Derby beim designierten Vizemeister Rhein-Neckar Löwen. Am 27. Mai kreuzt mit der MT Melsungen ein Team in Balingen auf, das noch um einen Platz im EHF-Cup der kommenden Spielzeit kämpft, und dann kommen noch die Füchse Berlin (Freitag, 2. Juni).

"Es ist doch klasse, dass wir jetzt noch auf lauter Gegner treffen, für die es noch um etwas geht", sagt Gaugisch. Angesichts von 29:35 Punkten kann sich der Coach tatsächlich auf spannende Vergleiche freuen, denn das Thema Abstieg, ist an der Eyach keins mehr. Das Zittern vor dem mit zahlreichen großen Namen gespickten Restprogramm verbietet sich entsprechend.

Mit einem 33:30-Auswärtssieg beim TuS N-Lübbecke hatte sich der HBW vor der Länderspielpause praktisch aller Abstiegssorgen entledigt. Nur die Theorie sieht noch nicht alle Zweifel an einen Super-GAU behoben. In der Liga-Pause wollte Gaugisch mit seinem Team nicht nur die körperlichen Voraussetzungen für einen gelungen Saison-Endspurt schaffen, zu gerne hätte er auch ohne die Nationalspieler Martin Strobel, Faruk Vrazalic (Bosnien-Herzegowina) sowie die Torhüter Radivoje Ristanovic – der Serbe läuft für Montenegro auf – und Nandor Fazekas (Ungarn) an der einen oder anderen Schraube gedreht, was die taktische Ausrichtung anbelangt.

Doch daraus wurde nichts, weil ihm besonders im Rücktraum das Personal fehlte. Am nach dem Lübbecke-Spiel trainingsfreien Wochenende verletzte sich Fabian Böhm bei Joggen am Knöchel, Olivier Nyokas musste sich einer Darm-Operation unterziehen. Auch Felix König war wegen Problemen mit dem Sprunggelenk raus und muss sich außerdem in der nächsten Woche einer erneuten Schienbein-OP unterziehen.

"Wir hatten also nicht besonders viele Möglichkeiten. Um jetzt noch etwas entwickeln zu können, haben wir ein etwas anderes Krafttraining und mehr Ausdauer gemacht. Wir wollen natürlich noch Spiele gewinnen, allerdings brauchen junge Spieler wie Jannik Hausmann oder Manuel Frietsch jede Bundesliga-Minute. Natürlich werden wir noch alles reinlegen, aber ich kann auch etwas ausprobieren, weil der ultimative Druck nicht mehr vorhanden ist", sagt Gaugisch.

Übrigens: Mit Dennis Wilke und dem am Saisonende scheidenden Dragan Tubic sind zwei Spieler nach langer Verletzungspause wieder ins Training eingestiegen. Ob sie in dieser Saison noch einmal auf die Platte zurückkehren, ist fraglich. "Sie bewegen sich wieder mit uns in der halle. Vielleicht reicht es am Ende ja noch für ein paar Minuten", sagt Gaugisch.

Doch richtet sich der Fokus des Trainers auf das heutige Duell mit dem SCM – "Meine persönliche Bilanz ist zwar als Spieler und als Trainer lausig, Spiele gegen Magdeburg machen aber immer Spaß."

Info: Die Bilanz

17 Spiele haben der HBW Balingen-Weilstetten und der SC Magdeburg bisher in der Handball-Bundesliga gegeneinander bestritten. Die Bilanz spricht deutlich für den Champions-League-Sieger des Jahres 2002, der elf Duelle für sich entschieden hat. Dreimal ging der HBW als Sieger vom Parkett, drei Begegnungen endeten unentschieden. In den beiden jüngsten Heimspielen holte der HBW mindestens einen Punkt. Am 22. Dezember 2013 – es war das letzte Spiel unter Trainer Rolf Brack – gelang den Schwaben in der Stuttgarter Porsche-Arena ein 26:26. In der Spielzeit zuvor setzte sich Balingen-Weilstetten zu Hause mit 33:27 durch. Das Hinspiel der aktuellen Saison ging hingegen mit 27:19 klar an den SC Magdeburg.