Erleichterung pur bei Martin Strobel, Wolfgang Strobel und Christoph Theuerkauf nach dem 29:25-Erfolg über Aufsteiger SG BBM Bietigheim. Foto: Eibner

29:25-Sieg im Derby: Gaugisch ärgert sich über Schwächephase und ist von Fans begeistert.

Der HBW Balingen-Weilstetten hat die Auswärtsmisere gebannt. Nach den klaren Niederlagen bei der MT Melsungen und den Füchsen Berlin gewann der Handball-Bundesligist gestern das Derby bei der SG BBM Bietigheim mit 29:25 (14:11).

Mit 9:5 Punkten belegt das Team um Kapitän Wolfgang Strobel derzeit den fünften Tabellenplatz. Damit hat das Gaugisch-Team mit den Spielen bei der TSG Friesenheim (Mittwoch, 19 Uhr) und am Sonntag zu Hause gegen den HC Erlangen noch zwei Chancen, um das Wochenziel von zehn Zählern perfekt zu machen.Doch Gaugisch weiß, dass das kein Selbstläufer wird. "Wir wissen genau, dass wir nie aufhören dürfen, Vollgas zu geben. Am Mittwoch haben wir die nächste Chance, müssen aber wieder alles investieren", sagt der 40-Jährige. Warnung genug sollte das Derby gegen die SG BBM Bietigheim gewesen sein.

Schließlich verzockte der HBW gestern in der Ludwigsburger MHP-Arena einen satten 20:15-Vorsprung binnen zwölf Minuten, weil, so Gaugisch, "wir nicht mehr gelaufen sind, den entscheidenden letzten Schritt nicht mehr gemacht haben. Es stinkt mir einfach, wenn man glaubt mit dem Spielen aufhören zu können, wenn man fünf Tore vorne liegt. Wenn wir das Spiel verloren hätten, wäre das allein auf unsere Kappe gegangenen. Das müssen wir einfach verinnerlichen." Tatsächlich durfte die SG nun ihre hohe Tempoqualität wieder in die Waagschale werfen, von der sich selbst Gaugisch begeistert zeigte: "Das ist wunderschön anzuschauen, wie die Mannschaft immer eine Lösung findet. Das sucht Seinesgleichen in der Liga. ich bin froh, dass wir Bietigheim geschlagen haben."

Nach dem 25:25 (52.) legte sein Team nämlich den Schalter wieder um, besann sich auf die Dinge, die es in den ersten 40 Minuten noch so gut gemacht hatte. Vorne spielte der HBW die Angriffe druckvoll und geduldig aus und war plötzlich auch in der Deckung wieder rechtzeitig zur Stelle. "Mit dem Angriffsspiel war ich absolut zufrieden", so Gaugisch, der sich von der Unterstützung der HBW-Fans in Ludwigsburg begeistert zeigte: "Das war der Wahnsinn, was sie veranstaltet haben. Das war für uns wie ein Heimspiel."