Im ersten Abschnitt fanden Alexandros Vasilakis (rechts) und seine Kollegen noch die Lücken in der Berliner Deckung. Foto: Eibner

Handball: Gaugisch-Team unterliegt nach 13:12-Führung in Berlin mit 23:30. HBW erlebt in Halbzeit zwei sein Waterloo.        

Der Strom reichte nur für 30 Minuten. Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten hat am Sonntag seine Englischen Wochen mit einer herben 23:30 (13:12)-Niederlage bei den Füchsen Berlin beendet. Dabei schien das schwäbische Überraschungspaket auch in Berlin bestehen zu können. Nach einer starken ersten Hälfte führte der HBW mit 13:12, brach im zweiten Abschnitt aber komplett auseinander und wurde von den Füchsen förmlich überrollt.

"In der ersten Halbzeit haben wir mit Kopf gespielt, und das auf die Platte gebracht, was uns stark macht. In der zweiten Halbzeit haben wir den Kopf in der Kabine gelassen. Das war ganz schwach", ärgerte sich HBW-Trainer Markus Gaugisch über den Auftritt seiner Mannschaft in den zweiten 30 Minuten. Bitter für die Schwaben: Torhüter Ristanovic, mit dem Gaugisch eigentlich beginnen wollte, verdrehte sich beim Aufwärmen das Knie und muss den lädierten Meniskus nun operativ behandeln lassen. Dennoch legte der HBW in der Max-Schmeling-Halle richtig gut los. Die Deckung stand, und vorne sorgten Vasilakis, Böhm, Theuerkauf und Martin Strobel für eine 4:1-Führung nach acht Minuten. Zwar antwortete der DHB-Pokalsieger prompt mit einem 7:2-Lauf, den Nenadic mit dem 8:6 für die Füchse abschloss (16.), nach überstandenen Zeitstrafen gegen Wolfgang Strobel und Ilitsch aber bissen sich die Gäste wieder heran. Nyokas brachte den HBW mit einem Doppelpack mit 12:10 in Front (28.) – und auch zur Pause lagen die Schwaben noch in Führung.

Dann aber erlebten sie ihr Waterloo. Nur noch vier Treffer gelangen dem HBW bis zur 54. Minute, und die Füchse bestraften die Nachlässigkeiten der Balinger Offensive eiskalt, warfen sich in dieser Zeit einen 28:17-Vorsprung heraus. Mehr als etwas Ergebniskosmetik zum 23:30 war für die Gäste nicht mehr drin. HBW Balingen-Weilstetten: Asanin, Ristanovic (n.e.); Böhm (2), König, Foth, Nyokas (6), Wilke (4/3), Vasilakis (5), W. Strobel, Theuerkauf (2), M. Strobel (3), Djozic (1), Ilitsch, Ruß. Füchse Berlin: Stochl, Heinevetter; Wiede (2), Thümmler, Nenadic (7), Romero, Weyrauch, Zachrisson (4), K. Nielsen, Horak (1), Igropulo (5), J. Nielsen (1), Drux (5).